Angesprochen sind Kinder, Schüler und junge Leute ebenso wie Eltern, Pädagogen und Familien. Veranstalter sind der Landkreis und die Stadt Traunstein zusammen mit dem MedienNetzwerk Bayern und Q3, Quartier für Medien, Bildung, Abenteuer, in Traunstein.
Einen Eindruck von der bunten Vielfalt der Themen vermittelte bereits die Eröffnungsveranstaltung der Medienwochen mit zahlreichen Ehrengästen in der Traunsteiner Klosterkirche. Der Campus Chiemgau in Kooperation mit der Technischen Hochschule Rosenheim zeigte einen virtuellen Rundgang durch das Traunsteiner Heimathaus. Das BayernLab lud zu virtuellen Drohnenrundflügen und der Begegnung mit Robotern ein. Auch an den Ständen der Stadtbücherei, der Caritas und des Projekts »kita.digital« herrschte dichtes Gedränge. Insgesamt 16 Kooperations- und vier Medienpartner unterstützen die Chiemgauer Medienwochen, die 2024 ihr zehntes Jubiläum feiern.
Landrat Siegfried Walch ging auf die digitale Bildung als Schlüsselfunktion für eine »Gesellschaft aus mündigen Bürgern« ein in einer Welt mit immer neuen Medien und Technologien, starken Polarisierungen und der Verbreitung von Falschinformationen. Wichtig sei die »Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Perspektiven« ebenso wie eine »verantwortungsvolle Medienlandschaft«. Für die schulische und persönliche Weiterbildung böten die Medienwochen eine »hervorragende Plattform«. Traunsteins Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer stellte die Frage, ob nach den klassischen Medien als »vierte Gewalt« in der Demokratie inzwischen nicht die sozialen Medien bereits die »fünfte Gewalt« ausbildeten. Nicht zuletzt deshalb komme den praktischen und pädagogischen Angeboten der Chiemgauer Medienwochen eine große Bedeutung zu.
Wie man komplizierte politische und gesellschaftliche Themen gut verständlich, locker und zugleich fundiert für junge Leute aufbereiten kann, stellte die Journalistin Helene Reiner vor. In dem von ihr mitentwickelten, digitalen Nachrichtenformat »News-WG« des Bayerischen Rundfunks berichtet und diskutiert sie seit 2018 zusammen mit Kollegen auf Social-Media-Plattformen über tagesaktuelle Themen und Hintergründe.
Ergänzt durch Film, Fotostrecken und innovative Präsentationsformen geht es etwa um Klimaaktivismus, Hebammenmangel, Überhangmandate, queere Religionslehrer oder den Jemen-Krieg. Rund 156 000 Follower aus ganz Deutschland sind dabei über moderierte Kommentarfunktionen interaktiv in die Themengestaltung mit eingebunden. »Wir können zeigen, dass guter Journalismus auch auf Social-Media-Plattformen richtig, gewollt und wichtig ist«, fasste Reiner ihre Mission zusammen.
Aspekte und Wert der medienpädagogischen Bildungsarbeit im Landkreis beleuchteten Schulamtsleiter Clemens Gruber, Kreisjugendpfleger Stefan Dufter und Danilo Dietsch, Geschäftsführer des Medienzentrums Q3, in einer Talkrunde mit Moderatorin Evi Dettl. Speziell die Situation in den Schulen und in der Jugendarbeit kam dabei zur Sprache. Gruber betonte, dass man in den Schulen während der Corona-Pandemie durch digitalen Unterricht und entsprechende Weiterbildung viel dazugelernt habe. Die Geräte-Ausstattung sei inzwischen vielerorts gut. Nur bei der Gerätewartung gebe es noch »Nachbesserungsbedarf«.
Infos über die Veranstaltungen bis 16. April gibt es unter www.chiemgauer-medienwochen.de.
eff