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In der Weihnachtszeit prangen Sterne über Straßen und Plätzen in Traunstein – und so bleibt's auch. Heuer wird wieder eine Weihnachtsbeleuchtung angebracht. (Foto: Pültz)

Oberbürgermeister Hümmer: »Die Weihnachtsbeleuchtung in Traunstein bleibt«

Traunstein – Sterne leuchten heuer wieder in der Weihnachtszeit in Traunstein. Auch in Zeiten, da das Energiesparen nun besonders angesagt ist, bringt die Stadt die Straßen und Plätze – im Bunde mit den Geschäftsleuten – erneut zum Leuchten. »Die Weihnachtsbeleuchtung in Traunstein bleibt«, sagte Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer nun im Stadtrat.


Der Rathauschef berichtete, dass er mit Thomas Miller, dem Vorsitzenden des Vereins Traunstein erleben, telefoniert habe. Sie hätten sich auf einen Modus verständigt, dass sie die Weihnachtsbeleuchtung »dort, wo’s technisch möglich ist«, auf einen Zeitraum von 16 bis 21 Uhr beschränken. Hümmer erläuterte, dass er sich mit Miller abgesprochen habe, weil »nicht alle Anlagen der Weihnachtsbeleuchtung städtische sind«. Vielmehr werden sie laut dem Rathauschef oft straßenweise von den Anliegern und von anderen Gemeinschaften betrieben.

Der Oberbürgermeister führte aus, dass an vielen Stellen schon eine LED-Beleuchtung erfolge – mit der Folge, dass der Stromverbrauch »nicht so sehr ins Gewicht fällt«. Und er meinte weiter: »Ich sage auch ganz klar, natürlich bekenne auch ich mich zur Energiesparsamkeit, aber nicht zum Verzicht auf alles und jedes.«

»Wir werden in Traunstein sicherlich keine Leuchtorgien veranstalten«, betonte Hümmer. Vielmehr sei allein daran gedacht, auch heuer wieder in der Stadt »eine weihnachtliche Atmosphäre« zu schaffen. Er sei felsenfest davon überzeugt, dass der Verzicht allein das Energieproblem nicht lösen werde. »Es wird vielmehr darauf ankommen, dass wir mehr Strom produzieren. Nur dann können wir, glaube ich, auch das Energieproblem lösen.«

Der eine oder andere werde nun die berechtigte Frage stellen, ob die Stadt denn nicht eine Vorbildfunktion besitze, mit gutem Beispiel vorangehen und Strom sparen müsse. Natürlich habe jeder Einzelne, allein schon durch die Preise und durch die Inflation, einen sehr hohen Anreiz, Energie und Strom zu sparen. »Ich glaube nicht, dass es da so sehr auf die Vorbildfunktion der Kommune ankommt.« Viel wichtiger sei Folgendes: Gerade weil der Einzelne verzichten müsse, sei es so wichtig wie nie, dass Gemeinschaft und Zusammenhalt gestärkt werden. »Denn was der Einzelne sich vielleicht nicht mehr leisten kann, leisten wir uns aber mit vereinten Kräften als Gemeinschaft.« Und Hümmer weiter: »Gerade wenn die Wohnungen dunkler werden, müssen die Straßen und Plätze hell bleiben.«

Nicht Angst und Verzicht, führen laut Hümmer aus der Krise, sondern letzten Endes Mut und Zusammenhalt. Und genau dafür stehe auch Weihnachten – und alles, was dazugehöre zu einem gemeinsamen, kulturellen, identitätsstiftenden Fest.

Die gesamte Gesellschaft hierzulande funktioniere nur deswegen so freiheitlich, weil sie einen Konsens herstelle, so Hümmer weiter. »Und dafür müssen sich Menschen auch begegnen und zusammenfinden können.« Das Miteinander entstehe zum Beispiel bei Sommerkonzerten, bei Ausstellungen und bei Theaterbesuchen, bei Kultursommerabenden, aber auch auf Christkindlmärkten und vielleicht gerade in der Weihnachtszeit. Er sei der festen Überzeugung, dass Autokraten und Diktatoren gerade diese »Kultur der Freiheit« geradezu verabscheuen, wenn sie die hierzulande übliche Art zu leben betrachten. »Wir würden ihnen extrem auf den Leim gehen, wenn Sparsamkeit zur kulturellen Selbstaufgabe oder gar Selbstzerstörung führen würde«.

Hümmer betonte: »Die Weihnachtsbeleuchtung in Traunstein bleibt – mit Maß und Ziel und aus meiner Sicht in dem vollen Bewusstsein, dass wir unsere Traditionen, unsere Kultur und unsere Heimat niemals preisgeben werden, sondern dass wir mit vereinten Kräften dafür eintreten werden.«

Beleuchtungsdauer ist heuer verkürzt

Die Weihnachtsbeleuchtung in Traunstein ist heuer nicht so lang in Betrieb: Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist sie täglich vier Stunden weniger angeschaltet. Und sie wird dann auch rund zehn Tage eher abgebaut.

»Die Weihnachtsbeleuchtung ist an die Straßenbeleuchtung gekoppelt. Die Steuerung erfolgt über Zeitschaltuhren«, erläutert Eva Schneider, Pressereferentin im Rathaus, auf Anfrage des Traunsteiner Tagblatts. Die Beleuchtung sei bisher von 6 bis 8 Uhr in der Früh sowie von 15 bis 22 Uhr am Nachmittag und am Abend in Betrieb gewesen. Die Beleuchtungsdauer werde nun auf 16 bis 21 Uhr verkürzt, »soweit wie dies technisch möglich ist«.

Die Weihnachtsbeleuchtung werde heuer, so Eva Schneider weiter, wieder mit dem Beginn des Christkindlmarkts eingeschaltet, der in diesem Jahr am 25. November startet (2021: 26. November). Sie werde bis 6. Januar betrieben (2021: Mitte Januar).

Was die Weihnachtsbeleuchtung kostet, lässt sich laut der Pressereferentin im Rathaus nicht sagen. »Die Weihnachtsbeleuchtung wird nicht extra gezählt und abgerechnet. Sie ist Teil der Straßenbeleuchtung.«

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