Die schwarzen Kästen aus Holzbeton hängen in einer Höhe von einem bis zu drei Metern an den Bäumen. Zwischen Stamm und Kobel verbleibt dabei ein kleiner Abstand, denn die Haselmäuse klettern über den Stamm hinauf und durch ein Loch auf der Rückseite in den Nistkasten hinein.
In den fensterlosen Häuschen leben die Haselmäuse allein oder mit ihrem Nachwuchs. Die Haselmaus ist überwiegend nachtaktiv. Sie ist keine „Maus“, sondern gilt als kleinster europäischer Vertreter der Bilche. Bilche sind kleine bis mittelgroße Nagetiere. Haselmäuse bauen eigentlich kugelförmige Nester am Boden oder in Sträuchern, nehmen jedoch auch künstlich geschaffene Plätze gut an. Als Futterpflanzen dienen ihnen zum Beispiel Schlehen, Haseln und Brombeeren. Sie ernähren sich von Pollen, Nektar, fettreichen Samen und Früchten.
Jährliche Reinigung und Wartung
Das Vorkommen der Haselmaus ist mittels Kartierung für die Pechlerau festgestellt: In acht Röhren, sogenannten Nest-Tubes, die man zur Kartierung verwendet, wurde die Art anhand ihrer Grasnester nachgewiesen, teilt das Wasserwirtschaftsamt Traunstein mit. Derzeit geht man von einem guten Erhaltungszustand der Art aus. Die Kobel werden von nun an jährlich gereinigt und gewartet. Ein Monitoring wertet in den kommenden zehn Jahren regelmäßig aus, wie gut die Haselmäuse die Ersatz-Nistplätze annehmen.
Das Wasserwirtschaftsamt Traunstein bittet Spaziergänger, die Kobel hängen zu lassen und nicht zu beschädigen. Über die Sommermonate werden die Mitarbeiter der Flussmeisterstelle Salzach zudem Kästen für Fledermäuse anbringen.
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