Traunstein: Neue Stelle im Rathaus geplant: Ansprechpartner für Kulturschaffende
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Das neue Kulturforum Klosterkirche belebt das Programm in Traunstein. Weil die kulturelle Vielfalt zunimmt, geht die Stadt nun daran, einen Beauftragten zu suchen, der die Veranstaltungen koordiniert. (Foto: Pültz)

Neue Stelle im Rathaus geplant: Ansprechpartner für Kulturschaffende

Traunstein – Die Kunst- und Kulturschaffenden erhalten einen Ansprechpartner im Rathaus in Traunstein. Einstimmig beschloss der Stadtrat, die bereits vor rund drei Jahren geschaffene Kulturstelle jetzt auszuschreiben.


Oberbürgermeister Christian Kegel (SPD) betonte, dass das Programm in der Stadt mit der Inbetriebnahme des Kulturforums Klosterkirche zugenommen habe. Angesichts der großen Anzahl der Veranstaltungen sei nun eine »koordinierende Hand« nötig.

Bereits 2016 hatte der Stadtrat die Kulturstelle im Rathaus geschaffen. Er ging damals auch auf die Suche. Nach einer Ausschreibung gingen einige Bewerbungen ein. Eine Anstellung erfolgte dann aber nicht. Der Stadtrat beschloss kurzerhand, zu sparen: Das Gremium hob die Ausschreibung auf und belegte die Stelle im Zuge von Einsparbemühungen mit einer »Besetzungssperre«.

Auch wenn des Gremium die Ausgaben scheute, trieb der Stadtrat die Überlegungen für eine Anhebung der Kulturarbeit in der Folgezeit weiter voran. In mehreren Sitzungen befasste er sich mit der Anlage eines Fachbereichs Kultur in der Verwaltung, der schließlich, so die getroffenen Festsetzungen, die Sachgebiete Bücherei, Musikschule, Galerie und Archiv umfasste.

Mit der Stelle, die sie jetzt vergibt, setzt sich die Stadt nicht zum Ziel, Kunst und Kultur zu schaffen, sondern vielmehr das Fundament zu legen, dass etwas in diesem Bereich entsteht. Insbesondere erhält der neue Mitarbeiter oder Mitarbeiterin in der Verwaltung die Aufgabe, den Austausch zwischen den Kunst- und Kulturschaffenden sowie dem Publikum anzuregen. Ihm oder ihr obliegt die Verantwortung, finanzielle, personelle und materielle Ressourcen optimal zu verwenden.

Kulturreferentin Ursula Lay sagte, dass es jetzt – drei Jahre nach der Schaffung der Kulturstelle – dringend notwendig sei, sie zu vergeben. Denn Traunstein habe »kulturell enorm viel zu bieten«, bis jetzt fehle aber ein Ansprechpartner für die Kunst- und Kulturschaffenden. Laut Lay gibt es kaum eine Stadt vergleichbarer Größe, die wie Traunstein noch keinen Kulturbeauftragten besitzt. Das Programm in der Großen Kreisstadt sei fortzuentwickeln. Lay: »Wir brauchen jemanden, der ein Konzept ausarbeitet.«

Karl Schulz (CSU) erinnerte daran, dass der Stadtrat vor einiger Zeit beschlossen habe, Personalkosten einzusparen. Dieses Ziel habe er »weit verfehlt«. Schulz schlug vor, die Kulturstelle befristet zu vergeben, um eine Handhabe zu erhalten, die Zusammenarbeit, wenn sie denn nicht klappen sollte, beenden zu können. Kegel entgegnete Schulz, dass auch im Falle dieser Neueinstellung eine Probezeit gelte. Und nach ihrem Ablauf müsse man dann genau hinschauen, ob's passt.

Wolfgang Wörner (Bündnis 90/Die Grünen) regte an, das Anforderungsprofil um eine Formulierung zu ergänzen. Wer auch immer die Kulturstelle einmal übernimmt, er sollte dann, was insbesondere die Nutzung der Klosterkirche betrifft, die Zusammenarbeit mit dem Betreiber des Kunstforums suchen.

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