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Foto: Chiemgau Welle

»Mega-Mut-Zeichen« für die Chiemgau Welle

Traunstein – Mit der Aussicht auf eine Finanzspritze der Stadt Traunstein von 250.000 Euro hat die Chiemgau Welle im Juli ordentlich Rückenwind bekommen. Die Verwirklichung der Anlage mit künstlicher Welle zum Riversurfen ist damit in greifbare Nähe gerückt. Sie soll am unteren Mühlbach nördlich des Viadukts entstehen. Wie die ehrgeizigen Pläne für den Baubeginn und die Finanzierung im nächsten Jahr aussehen, stellte der Vorstand jetzt im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Sailer Keller vor. 


Nach einer kurzen Einführung von 1. Vorstand Hannes Weininger gab seine Stellvertreterin Lisa Springer einen Rückblick auf das vergangene Jahr. Einen Vorgeschmack auf das Surfvergnügen in Traunstein holten sich die Mitglieder beim Workshop an der Almkanal Welle in Salzburg und einem Ausflug zur »Riverwave« in Ebensee, die Technikwart Benjamin Di-Qual mitgeplant und gebaut hat. Neben der Präsentation der Vereinsaktivitäten auf dem Moments-Festival in Seebruck und beim Tag der Vereine in Traunstein bildete die Vorführung des prämierten Dokumentarfilms »Unsurfed Afghanistan« des Chiemgauer Filmemachers Nico Walz in der Klosterkirche ein weiteres Highlight.

Wie Springer erklärte, habe nach vielen Info-Gesprächen die Zusage des Traunsteiner Stadtrats zu einer Förderung über eine Viertelmillion Euro »ein mutmachendes Mega-Zeichen gesetzt«. Hannes Weininger ergänzte, »dabei ging es nicht um einen Stadtzuschuss, sondern um einen innovativen und wichtigen Beitrag zur Stadtentwicklung« und lobte die Voraussicht der Stadträte. Dank des neu erwachten Interesses sei die Mitgliederzahl auf 140 gestiegen.

Technikwart Benjamin Di-Qual bedauerte, dass seit Vorliegen des wasserrechtlichen Bescheids als offizielle Baugenehmigung im Herbst 2020 die Baukosten von 620.000 auf aktuell 750.000 Euro gestiegen seien. Trotz eventueller Einsparungen sei die Planung unbedingt voranzutreiben. Kassier Daniel Belen berichtete von erfreulichen Mehreinnahmen bei den Mitgliedsbeiträgen. Dank LEADER-Förderung konnte die Genehmigungsplanung im letzten Jahr gut abgeschlossen werden. Für den anstehenden Bau der Chiemgau Welle seien für das kommende Jahr Ausgaben von 200.000 Euro und für 2024 rund 540.000 Euro eingeplant. Dabei hoffe man auch auf eine weitere Finanzspritze durch LEADER-Förderung. Nach einem negativen Geschäftsabschluss über 11.600 Euro im vergangenen Jahr sei die Bilanz heuer deutlich positiver. Aktuell liegt der positive Kontostand bei knapp 9000 Euro.

Bei den Vorstandswahlen gab es bis auf Technikwart Benjamin Di-Qual keine Veränderung. Der Diplom-Ingenieur reichte aus privaten und sachlichen Gründen den Stab an Johannes Thussbas vom Traunsteiner Ingenieurbüro Haumann & Fuchs weiter, der den Bau in der Umsetzungsphase betreuen wird. Einstimmig be-stätigt wurden als 1. Vorstand Hannes Weininger, 2. Vorstand und Marketingexpertin Lisa Springer, Schriftführer Dr. Andreas Klimmer, Kassier Daniel Belen sowie als Kassenprüfer Nico Walz und Michael Mädler.

»Wir stehen jetzt vor großen Aufgaben«, sagte Vor-stand Hannes Weininger zu den aktuellen Plänen des Vereins. Das ehrgeizige Ziel für 2023 sei, rund 200 000 Euro in Form von Spenden einzuwerben. Die leichtere Möglichkeit von Sponsoring, das bei zahlreichen Firmen auf offene Ohren stoße, sei aufgrund der juristischen Konstruktion der erhofften LEADER-Förderung über 188.000 Euro leider nicht möglich. Da die Förderzusage aber noch nicht vorliegt, wolle man zumindest in den Verhandlungen zweigleisig operieren. Daniel Belen informierte, dass über die Spendenplattform »Betterplace« und ein Treuhandkonto bei einem regionalen Finanzinstitut auch die Rückabwicklung von Spenden gesichert sei.

Weininger informierte weiter, dass für die Genehmigungsplanung auch ein Betreiberkonzept erforderlich war. Um Rechtssicherheit bei künftigen Haftungsfragen zu haben, muss der Verein aufgrund der geforderten Auflagen für die Finanzspritze der Stadt Traunstein ergänzend ein Rechtsgutachten einer spezialisierten Kanzlei einholen. Dies ist für eine komplexe Risikoanalyse erforderlich. Bewährt hat sich dieses Vorgehen auch für den gesicherten Betrieb der beiden Flusswellen an der Floßlände und am Eisbach in München.

Lisa Springer ermutigte die Mitglieder, Kontakte zu Vereinen, Verbänden und Organisationen zu nutzen, um die Chiemgau Welle noch bekannter zu machen. Filmemacher Nico Walz berichtete abschließend von der Produktion zweier Kurzfilme, die das Projekt Chiemgau Welle »emotional und informativ« in Szene setzen sollen.

eff

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