Polizei Bayern
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Foto: dpanitf3

Liebesbetrüger im Internet

Traunstein – Die Polizei warnt vor »Liebes-Betrügern« im Internet. Noch häufiger als im wahren Leben tummeln sich dort Heiratsschwindler, die es auf das Geld der anderen abgesehen haben. So wurde jüngst wieder ein Fall in Traunstein bekannt:


Am Donnerstagabend erstattete ein 39-jähriger Mann Anzeige, weil er beim Online-Dating betrogen wurde. Er hatte übers Internet einen Mann kennengelernt, der sich als Angehöriger der US- Armee ausgab und angeblich kurz davor stand, aus dem Dienst auszuscheiden. Durch den regelmäßigen Chat-Kontakt hatte der Betrüger ein Vertrauensverhältnis zu dem 39-Jährigen aufgebaut und schließlich erzählt, dass er vorab seinen Sold und ein paar persönliche Gegenstände nach Deutschland schicken will. Da er dies über einen Diplomaten tun müsse, sei eine Gebühr von 5000 Euro fällig.

Der 39-jährige transferierte laut Polizei zunächst einen kleineren Betrag über anonyme Zahlungskarten. Als der Liebesbetrüger weiter Druck aufbaute, ging der 39-Jährige sogar zur Bank und wollte einen Kredit abschließen. Als die Bank den Hintergrund hinterfragte, fiel der Betrug schließlich auf. Der Geschädigte erstattete Anzeige.

Immer wieder kämen solche Fälle vor und würden angezeigt. Die Täter geben sich laut Polizei meist als im Ausland stationierte, ranghohe Militärs mit überdurchschnittlichem Einkommen aus. Durch intensive stundenlange Chats werde eine Art Beziehungsverhältnis zwischen dem Täter und dem Opfer aufgebaut. Meist werde dem Opfer vorgespielt, ihm ein Paket oder Geld schicken zu wollen, was jedoch stets aufgrund des Auslandsaufenthalts nur über kostspielige Umwege möglich sei. Zu einem Paketversand oder gar einem persönlichen Treffen komme es nie. Die verwendeten Profilbilder seien in der Regel im Internet zusammengesucht. Auf Fragen nach persönlichen Treffen werde immer ausweichend geantwortet.

Die Polizei rät dringend davon ab, Geld über anonyme Zahlungskarten an Unbekannte zu senden. Auch sollten »User« auf Online-Plattformen aufmerksam sein, ob es sich bei dem Gegenüber nicht um ein Fake-Profil handelt. Das lässt sich daran erkennen: Wenn das Profil erst seit wenigen Tagen existiert und nur wenige Likes hat, wenn die Bilder verdächtig sind – ausgesprochen attraktive Fotos und Bilder, die kein Zuhause erkennen lassen. Liebesbetrüger sind außerdem sehr charmant und unverbindlich, erzählen meist von einem spannenden Leben mit vielen Schicksalsschlägen und wollen alles über den anderen wissen.

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