Der Stadtrat hatte im Mai beschlossen, diese Möglichkeit in Gesprächen mit den Grundeigentümern auszuloten. Die waren allerdings dagegen. »Die Planung beschränkt sich daher auf den bestandsorientierten Straßenausbau«, so die Stadtverwaltung in der Beschlussvorlage.
»Die Straße ist in schlechtem Zustand und hat ein Tragfähigkeitsproblem«, er- klärte dazu Florian Schmid von der Abteilung Tiefbau-Straßenbau in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses. Teilweise sei die Kiesschicht gerade mal 50 Zentimeter stark, 80 seien nötig. Entweder könnte man den Straßenaufbau vollständig erneuern und in die Tiefe gehen – »das heißt, ich reiße alles auf, muss den Kies ausbaggern und völlig erneuern und brauche eine stärkere Schwarzdecke. Das ist natürlich teurer.«
Oder man könne um 30 Zentimeter in die Höhe gehen. Dazu müsse man aber aus statischen Gründen unten auch 30 Zentimeter in die Breite gehen – »leider haben wir auch dafür nicht überall Zustimmung erhalten«, so Schmid. »Deshalb haben wir die Mischbauweise vorgeschlagen. Im ersten Drittel beim Umspannwerk reißen wir alles raus und machen's neu, auf den restlichen zwei Dritteln lassen wir den Kiesstock drin und bauen da drauf. Ich hab auch geschluckt. 30 Zentimeter höher kam mir viel vor.«
Aber bei einem Ortstermin habe sich herausgestellt, dass der Höhenunterschied wohl kein Problem wäre. »Ich hab das OK von allen Grundeigentümern«, so Schmid. Die letztlich auch beschlossene Mischbauweise spare der Stadt rund 110.000 Euro – würde die gesamte Straße völlig neu gebaut, würde das rund 700.000 Euro kosten, in Mischbauweise wären es 590.000 Euro.
Auf Josef Kaisers (UW) Nachfrage, ob man mit dem Straßenbau bis zur eventuellen Entwicklung eines weiteren Wohngebiets warten könnte, meinte Schmid: »Wir stehen kurz davor, dass die Straße zusammenbricht.« Und auch Oberbürgermeister Christian Kegel meinte, man solle die Straße besser jetzt anpacken.
Stadtkämmerer Reinhold Dendorfer würdigte die Grundeigentümer, die einmal 97 und einmal 22 Quadratmeter Grund zur Verfügung stellten. Natürlich seien 600.000 Euro für eine reine Unterhaltsmaßnahme ohne Zuschüsse viel Geld. »Aber das ist ja alternativlos.«
Burgi Mörtl-Körner (Grüne) fragte sich, wie die Landwirte von ihren Wiesen auf die 30 Zentimeter höhere Straße kommen. Dazu erklärte Schmid, es sei ja jetzt ein Einschnitt, so dass die Situation für die Landwirte eher besser werde. »Wir sparen außerdem so viel Geld, dass wir leicht noch Humus verteilen können, wo das nötig ist«, sagte Schmid dazu. Einstimmig segnete der Ausschuss die Mischbauweise ab. coho