Die »Erfolgsgeschichte« erfahre im nächsten Jahr »natürlich eine Fortsetzung«, versprach der Rathauschef. Gemessen daran, dass der Kultsommer die Stadt weit über ihre Grenzen hinaus in einem guten Licht darstellt, seien die Ausgaben, die die Veranstaltungsreihe beschert – Hümmer sprach von rund 40.000 Euro – gering. Die allabendliche Stadtplatzsperrung, die heuer erstmals zur Begünstigung der Konzerte von der Verwaltung im Rathaus erlassen worden war, habe sich bewährt. Und Hümmer sagte zu, so weiter zu machen: »Diese Praxis werden wir natürlich fortsetzen.«
Franziska Riesinger vom Sachgebiet Tourismus und Veranstaltungen im Rathaus erläuterte Einzelheiten des Kultsommers. Sie berichtete, dass die Stadt als Veranstalter »sehr stark vom guten Wetter profitiert« habe. So habe sie vom 21. Juni bis 6. September dienstags, mittwochs und donnerstags 27 der insgesamt 31 geplanten Konzerte unter freiem Himmel veranstalten können – also nur vier seien wegen schlechten Wetters ausgefallen. Rund 140 Künstler seien auf der Bühne gestanden. Weil in diesem Jahr – anders als 2021, als der Kultsommer zum ersten Mal lief – keine Bestimmungen zur Einschränkung der Coronapandemie mehr zu beachten waren, habe die Stadt heuer mehr Plätze für die Besucher zur Verfügung stellen können.
Auch heuer wieder veranstaltete die Stadt einen Tag der Vereine. Laut Riesinger zeigten sich 30 Vereine auf dem Stadtplatz – und damit fünf mehr als im vergangenen Jahr. Die To-Go-Angebote seien »stark nachgefragt« gewesen. Weil nicht alle Wünsche hätten erfüllt werden können, sei in Erwägung zu ziehen, ob denn im nächsten Jahr vielleicht die Vereine solche Angebote unterbreiten sollten oder aber auch ob womöglich ein Foodtruck auffahren sollte.
Auch die Familienkultwoche – sie ergänzte ebenso das Konzertprogramm – sei sehr gut besucht gewesen. Den Kindern und Eltern sei allerhand geboten worden, angefangen von einem Hörpicknick über Musik und Tanz bis hin zu einer Zaubershow.
Sehr gut angenommen worden sei die »Italienische Nacht«, die die Stadt heuer zum ersten Mal veranstaltet hat, so Riesinger weiter. Die Gastronomie habe »groß aufgefahren« und passend zum Motto für den Abend viele italienische Gerichte angeboten. Als Zielsetzung für die nächsten Jahre nannte sie, »die Veranstaltung zu entzerren«. So seien heuer da und dort die Leute »geballt« aufgetreten.

Kulturreferentin Ursula Lay (UW) erinnerte daran, dass auch der Kunstverein einen Beitrag geleistet und Plakate aufgestellt habe. Mehr als 50 Personen des öffentlichen Lebens hätten kundgetan, was sie unter Kunst verstehen. Auch sagte Lay, dass Traunstein Mitglied im Netzwerk Stadtkultur sei. Und sie schlug vor, Anregungen von dieser Seite wie etwa jene, das Thema Klima zu berücksichtigen, aufzunehmen.
Hümmer entgegnete ihr, das Klimafreundlichste sei, so etwas wie den Kultsommer heimatnah zu veranstalten, so dass die Bürger nicht wegfahren müssen. Nichts sei so nachhaltig wie die Organisation von »Kultur vor der Haustür«.
Robert Sattler (SPD/Die Linke) regte an, nicht drei Konzerte wöchentlich auf dem Stadtplatz zu veranstalten, sondern nur zwei – in der Perspektive, das dritte im Stadtpark oder aber auch auf dem Hochberg zu geben. In diesem Fall ziehe auch die Gastronomie, die nicht am Stadtplatz angesiedelt ist, Nutzen aus dem Veranstaltungsprogramm. Als einer der Musiker, der mit seiner Band auf dem Stadtplatz spielte, regte Sattler außerdem an, die Bühne künftig nicht mehr nach Westen, sondern nach Süden auszurichten – damit die Künstler in den abendlichen Konzerten dann nicht mehr in die Sonne schauen müssen.

Der Oberbürgermeister sagte zu, Sattlers Ideen zu prüfen. Und insbesondere meinte Hümmer auch, dass er den Wunsch nachvollziehen könne, die Konzerte auch anderswo als nur auf dem Stadtplatz zu veranstalten.
pü