Auch Nachbarn von ihm kritisieren seinen Angaben zufolge, dass nach der Eröffnung eines Großmarkts im Gewerbegebiet an der Sonntagshornstraße – wie Mandlmeier sagt – »tonnenschwere Lkws mit Tempo 50 über die enge Falkensteinstraße donnern«.
In der Stadtverwaltung finden die Wahrnehmungen von Oskar Mandlmeier und seinen Nachbarn keine Bestätigung. Die Verkehrslage auf der Falkenstein- und Sonntagshornstraße entspreche derjenigen, so Agnes Giesbrecht, die Pressesprecherin im Rathaus, »die man in einem Gewerbegebiet erwartet«.
Neben zahlreichen Kleinfahrzeugen befahren ihren Angaben zufolge »auch Lkw jeder Größe die gut ausgebauten Straßen im Gewerbegebiet.« Giesbrecht: »Gefährdungen, Stausituationen oder Erschwernisse besonderer Art sind nicht bekannt oder erkennbar. Auch von Seiten der Polizei sind uns keine Meldungen zu Auffälligkeiten bekannt.«
Der neue Großmarkt im Gewerbegebiet an der Sonntagshornstraße öffnete erst vor kurzem seine Tore. Und seitdem fahren auf den Straßen Lkws, die ihn beliefern. Und dieser zusätzliche Verkehr ist Mandlmeier ein Dorn im Auge. In mehrfacher Hinsicht ist er richtig sauer auf die Stadtverwaltung. So habe ihm das Bauamt im Rathaus »auf mehrmalige Anfragen« mitgeteilt, dass die Stadt in der Baugenehmigung die Anfahrt zum Großmarkt nur über die Südspange vorgesehen habe – und damit nicht über die Axdorfer Straße.
Im Rahmen einer Informationsveranstaltung hätten sich diese Informationen dann aber als »fake news« herausgestellt. Das Bauamt habe ausgeführt, dass die Zufahrt sehr wohl auch über die Axdorfer und über die Falkensteinstraße – quer über die Sonntagshornstraße – zum Markt möglich sei. Schließlich sei die Falkensteinstraße eine öffentliche Straße.
Auch kann Mandlmeier nicht verstehen, dass die Stadt die Regelung rechts vor links an der Kreuzung der Falkenstein- mit der Sonntagshornstraße aufhob, die die Lkw-Lenker zum Langsamfahren gezwungen habe. Weil sie nun Vorfahrt hätten, »donnern« sie laut Mandlmeier von der Abzweigung von der Axdorfer Straße auf der Falkensteinstraße bis zum Großmarkt. Und er fordert ein Einschreiten – und zwar unverzüglich. Oder müsse es erst so weit kommen, dass ältere Menschen und Kinder, die zur Bäckerei gehen wollen und die Straße überqueren müssen, zu Schaden kommen?
Die Anreger regten laut Mandlmeier an, die Geschwindigkeit auf 30 km/h zu begrenzen. Überall in Traunstein gebe es genügend Beispiele, dass Tempo30-Zonen möglich sind. »Warum soll dies gerade auf einer Nebenstraße nicht möglich sein?« Als weitere Option stellten Mandlmeier und Nachbarn nach eigenen Angaben zur Diskussion, die Tonnage auf 7,5 Tonnen zu beschränken.
Die Anwohnerschaft verlange vom Bauherrn, vom Betreiber des Markts und besonders von der Stadt, »dass wir von den Belästigungen durch den erzeugten Lärm, den aufgewirbelten Staub und die ausgestoßenen Abgase des Lkw-Verkehrs so weit wie möglich entlastet werden«. Und Mandlmeier verweist in diesem Zusammenhang auch darauf, dass eine Fahrschule auf der Falkensteinstraße »immer wieder einen Hütchen-Parcours aufbaut, um dort lautstark ihre Motorradfahrschüler auszubilden«. Es gebe in Traunstein genügend Industrieflächen, auf denen man so etwas an Samstagen machen könne.
Mit ihren Anliegen und ihren Anregungen findet Mandlmeier samt Nachbarschaft jedoch kein Gehör im Rathaus. Giesbrecht sagt, dass die Lkw beide Zufahrten – also sowohl von der Südspange, als auch von der Axdorfer Straße zum Markt – benützen dürfen. Die »verkehrstechnisch bessere An- und Abfahrt« über die Südspange werde »mittels Schildern zusätzlich optimiert«. Die Schilder sind laut der Pressesprecherin vom Betreiber des Markts bestellt worden und werden nach Lieferung von der Marktleitung aufgestellt.
Die Begrenzung auf 30 km/h gelte im Bereich eines Mischgebiets mit Wohnbebauung. Im Gewerbegebiet sei Tempo 30 »aber nicht üblich und im Hinblick auf die Lkw–Problematik auch nicht zielführend«, so Giesbrecht weiter. »Lastwagen können auf den kurzen Strecken die geforderten 30 km/h kaum überschreiten.« Und auch im anderen Fall geht die Stadt auf die Anlieger nicht ein. »Eine Tonnagebeschränkung würde der rechtlich zulässigen Nutzung der Falkensteinstraße (Gewerbegebiet) widersprechen«, so die Pressesprecherin. pü