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Die abgewandelte Novelle »Kleider machen Leute« von Gottfried Keller wurde in der Franz-von-Kohlbrenner-Mittelschule gezeigt.

Kleider machen Leute?

Traunstein – Anstatt Schweinsbraten bitte den Veggie-Salat, der coole Mantel ist aus fairer Baumwolle und in der Freizeit wird das Meer gesäubert: Wenzel Strapinski ist nicht nur die Hauptfigur einer Verwechslungskomödie, er lebt auch umweltbewusst. Und damit eignete sich das Stück der Theater-AG der FOS/BOS Traunstein hervorragend, um den Unterricht ander Franz-von-Kohlbrenner-Mittelschule zum Thema Nachhaltigkeit zu vertiefen.


Das zehnköpfige Ensemble unter Leitung von Franziska Klaus führte die abgewandelte Novelle »Kleider machen Leute« von Gottfried Keller vor den Neunt- und Zehntklässlern auf. Der arme Schneider Wenzel Strapinski, gespielt von Benedikt Kammhuber-Groebner, strandet in einem Wirtshaus in Schönram. Dort wird er aufgrund seiner auffälligen Garderobe mit einem Popstar verwechselt. Er verliebt sich in die Tochter des Bürgermeisters, Nettchen, souverän verkörpert von Selina Berner, löst das Missverständnis aber nicht auf. Erst der Verlobte Nettchens, Melchior, gespielt von Arseni Filipau, lässt den unfreiwilligen Hochstapler auffliegen. In der Abschlussszene werden vor Gericht die Verhältnisse geklärt. Melchior muss sich eingestehen, dass er selbst Fehler begangen hat. Nettchen verzeiht Wenzel sein ungeschicktes Verhalten und sie beschließen, ein nachhaltiges Modegeschäft zu eröffnen.

Die Kritik am Konsumverhalten der heutigen Gesellschaft zog sich als Leitmotiv durch das ganze Stück. So zeigte sich die Wirtin, komisch und besonders ausdrucksstark gespielt von Theresa Reiter, begeistert von Strapinskis Wunsch nach etwas Vegetarischem. »Mei, wenn mehr Hipster so wie Sie wären, dann würde sich doch was ändern.« Ein Chor zitierte staccatoartig Folgen des Massenkonsums und resümiert: »Kleidung beeinflusst, wie wir wirken und wie wir uns fühlen.«

Den Abschlussschülern der Mittelschule gefiel die Darbietung der Theater-AG der FOS/BOS Traunstein.

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