Für ihre herausragenden und langjährigen Verdienste für die Stadt, die Stadt-gemeinschaft und die Region erhielten der ehemalige zweite Bürgermeister Hans Zillner und die ehemalige dritte Bürgermeisterin Waltraud Wiesholer-Niederlöhner den seltenen Ehrenring der Stadt. Sechs der acht im Frühjahr 2020 ausgeschiedenen Stadträte freuten sich über die Verleihung der Traunsteiner Ehrenmedaille. Sie wird seit 1973 für besondere Verdienste um die Stadt Traunstein verliehen.
Hümmer hob in seiner Festrede hervor, dass der Ehrenabend den Zusammenhalt im Stadtrat, das unermüdliche ehrenamtliche Engagement für die Bürger ebenso wie »Mut, Durchhaltevermögen und Charakter« unterstreiche, mit dem sich die Geehrten auch Kritik an den Entscheidungen im Stadtrat ausgesetzt hätten. »Über die Generationen hinweg verbindet uns alle die Liebe zu unserer Heimat Traunstein.«
Nach der Auszeichnung ausgeschiedener Stadtratsmitglieder (siehe Kasten) ehrte der Rathauschef seine Amtsvorgänger mit der Verleihung des Ehrentitels »Altoberbürgermeister«. Wichtige Projekte unter der Amtsführung von Manfred Kösterke von 2008 bis 2014 seien das SBC-Stadion, der Ausbau der Kinderbetreuung, der Sanierungsbeginn der Klosterkirche, Wohnbauprojekte in Haslach, die AKG-Turnhalle und die Halbierung des Schuldenstands gewesen. In sehr persönlichen Worten erinnerte Hümmer an den überraschenden Tod von Willi Arsan, nachdem sich Kösterke für das hohe Amt zur Verfügung gestellt und mit »unglaublichem Fleiß für die Stadt engagiert« hatte.
Durch die »gemeinsame Geschichte eng verbunden« sah sich Hümmer mit seinem Amtsvorgänger im Rathaus, Christian Kegel. Ein harter Wahlkampf sowie unterschiedliche Meinungen und Sichtweisen im Stadtrat hätten lange Zeit die Situation bestimmt. Gewinnbringend sei Kegels Herzlichkeit als große Stärke, die auch er sehr zu schätzen wisse: »Die Menschen mögen Dich und Du magst die Menschen.« Mit großem persönlichen Einsatz habe Kegel mit dem Salinenpark, der Klosterkirche, den Schulsanierungen und weiteren Projekten wichtige Akzente für die Stadt gesetzt.
In kurzen Reden hoben die neuen Altoberbürgermeister ihre Freude über den Ehrentitel hervor. Kösterke dankte dem Stadtrat sowie seiner Familie und sah sich bestärkt, »mit meiner Arbeit zum Wohl der Gemeinschaft fortzufahren«. Gerade in Zeiten starker Egoismen sei der Einsatz für das Gemeinwohl und eine »wehrhafte Demokratie« wichtig. Kegel freute sich, nach dem langen politischen Ringen in der frisch sanierten Klosterkirche zusammen feiern zu können. »Im Fokus standen unsere gemeinsamen Interessen für die Stadt«. Er schaue ohne Groll zurück und empfinde die Erfahrungen an der Stadtspitze nach der Rückkehr in den Lehrerberuf am Trostberger Hertzhaimer-Gymnasium als »wichtige Bereicherung«.
Den Ehrenring als zweithöchste Auszeichnung der Stadt verlieh Hümmer an zwei langjährige Stellvertreter des Rathauschefs. Er wurde seit 1959 an neun Bürgerinnen und Bürger verliehen. Über 24 Jahre habe Hans Zillner stets loyal, »der Stadt und der Sache verpflichtet«, als zweiter Bürgermeister drei Oberbürgermeister vertreten. Nach dem Tod von Willi Arsan habe er einige Monate sogar ehrenamtlich die Amtsgeschäfte an der Stadtspitze geführt. Als Stadtrat über 30 Jahre und Mitglied in vielen Vereinen habe er sich »weit über das normale Maß hinaus« für die Bürgerschaft engagiert.
»Du hast Dich mit ganzer Kraft und Leidenschaft für diejenigen eingesetzt, die keine Fürsprecher haben«, attestierte Hümmer Waltraud Wiesholer-Niederlöhner. Als Stadträtin über 40 Jahre und dritte Bürgermeisterin über 24 Jahre habe sie in vielen Ämtern wichtige Akzente gesetzt und so geradlinig wie streitbar für ihre Überzeugungen gekämpft.
In ihren Dankesreden hob Zillner die große Unterstützung durch seine Frau und die Familie hervor, Wiesholer-Niederlöhner unterstrich den Humor und Respekt im Umgang miteinander sowie die »gute Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg«. Mit frischen und rockigen Klängen sorgten Andreas Wimmer, Wolfgang Thomas und Tobias Regner für die musikalische Umrahmung des Festakts.
eff