Vom ersten Warnstreik in den beiden Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land sprachen die Organisatoren. In den Ausstand traten laut Verdi Beschäftigte der Kliniken in Traunstein, Trostberg, Ruhpolding und Bad Reichenhall, der Chiemgau-Lebenshilfe-Werkstätten in Traunreut, der Lebenshilfe GmbH Traunstein, der Stadtwerke Traunstein, der Stadtverwaltungen Traunstein und Traunreut sowie des Bauhofs der Stadt Bad Reichenhall. Die Warnstreiks begannen in den jeweiligen Einrichtungen bereits um 5.30 Uhr. Die zentrale Streikkundgebung war dann um 9.30 Uhr im Stadtpark in Traunstein.
In den Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen ist eine Einigung in weiter Ferne. In Potsdam sprachen die Arbeitgeber von einer Erhöhung von drei Prozent Ende 2023 und zwei Prozent Mitte 2024 über eine Laufzeit von 27 Monaten sowie einer Inflationsausgleichsprämie in zwei Raten von 1500 und 1000 Euro. Verdi fordert für die Angestellten 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Eine Reihe von Beschäftigten insbesondere aus den Kliniken ergriff auf der Kundgebung in Traunstein das Wort. Unter anderem sagten sie, dass die Stimmung insbesondere auch unter den Pflegekräften in den Keller gerutscht sei. Habe man in Corona-Zeiten noch hohe Anerkennung bekommen, so erfahre man nun nur noch wenig bis keine Wertschätzung mehr. Zu niedrig sei die Bezahlung, zu hoch die Arbeitsbelastung. Die Qualität in der Versorgung der Patienten leide insbesondere unter Personalmangel.
Vor allem auch die Leitung der Kliniken Südostbayern AG war Zielscheibe von Kritik. So war von den Rednern auch zu hören, dass sie zwar immer wieder ankündige, die eine oder andere Maßnahme zu ergreifen. Doch bislang sei nichts geschehen.
pü