Zahlreiche Anfragen kamen aus den Reihen der Stadträte in der jüngsten Sitzung des Gremiums, das einmal mehr unter Einhaltung der Corona-Auflagen im Großen Sitzungssaal im Landratsamt tagte. Denis Holl (SPD/Die Linke) erinnerte an frühere Ausführungen und regte erneut an, den Zugang von der Unteren Stadt über den Lift an der Gaststätte Schnitzlbaumer und den Taubenmarkt zum Stadtplatz barrierefrei zu gestalten. Insbesondere der Taubenmarkt sei mit seinem Pflaster ein Hindernis für alle, die sich auf ein Gehwagerl stützen. Hümmer entgegnete ihm, die Angelegenheit stehe noch auf der To-do-Liste. Und er versprach: »Wir machen eine Ortsbegehung.«
Nötig sind Stellplätze für Wohnmobile
Monika Stockinger (SPD/Die Linke) meinte: »Das Frühjahr naht – und die Wohnmobilisten sind bald wieder unterwegs. Wir in Traunstein können aber immer noch nicht adäquate, zentrumsnahe Abstellplätze bieten.« Nötig seien Stellplätze für ein bis zwei Nächte. Zu ermöglichen sei, dass die Wohnmobilfahrer sich versorgen und zum Beispiel Wasser auffüllen und dass sie Schmutzwasser und chemisch aufbereitete Fäkalien entsorgen können. Stockinger: »So ein Platz müsste sich doch in Traunstein finden, ich denke da zum Beispiel an den Festplatz oder auch ans Schwimmbad.« Die Stadt müsse auch das Rad nicht neu erfinden, sondern könne sich bei anderen Kommunen durchaus etwas abschauen. »Ich finde, wir sollten da jetzt endlich einmal zu Potte kommen.«
»Der Wunsch ist nachvollziehbar«, sagte Hümmer. Er verwies aber auch darauf, dass am Ende der vergangenen Amtszeit – vor 2020 – dieses Thema in den Gremien keine Mehrheit gefunden habe. Und er fühle sich an diese Beschlusslage nach wie vor gebunden. Der Oberbürgermeister sagte, dass man sich die eine oder andere Stelle durchaus anschauen könne, doch zu beachten seien dann stets immer die Auswirkungen, die eine Mischnutzung mit sich bringt. Zu berücksichtigen sei dann zum Beispiel, dass die Stadt den Parkplatz am Schwimmbad für die Besucher eben dieser Freizeiteinrichtung benötige. Er habe aber nichts dagegen, über die Thematik Abstellplätze nachzudenken. Wenn konkrete Anträge im Rathaus eingehen, dann werde sich die Verwaltung selbstverständlich mit ihnen auseinandersetzen.
Hoernes erinnerte daran, dass die Stadt vor einigen Jahren das »Mayerhaus«, so benannt nach seinem Vorbesitzer, gekauft habe – und zwar mit der Vorstellung, die Räume dem Heimathaus anzugliedern. »Die Bürger würde es einfach interessieren, wann da was geplant ist und wann man da welche Fortschritte erkennen kann.«
Der Oberbürgermeister erinnerte daran, dass es dazu keine Beschlusslage gebe. Aus einem »ganz einfachen Grund« stehe das Thema Heimathaus im Moment nicht auf der Agenda. So berichtete der Rathauschef, dass nun in dem Museum die Inventarisierung laufe. Die Stiftung Heimathaus – getragen von der Stadt und dem Historischen Verein für den Chiemgau zu Traunstein – habe eine sehr gute Fachkraft eingestellt. »Man schaut sich jetzt auf gut Deutsch den Bestand einmal an, was ist alles da, wie sortiert man es ein, was ist brauchbar, was ist weniger brauchbar.« Hümmer sprach sich dafür aus, zuerst den Bestand zu erfassen und erst dann ein Konzept zu erstellen. Er sei dagegen, mit dem Bauen anzufangen, ohne zu wissen, wie anschließend die Nutzung ausschaut. Der Oberbürgermeister forderte dazu auf, einen Schritt nach dem anderen zu machen.
»Wir brauchen eine pragmatische Lösung«
Georg Osenstätter (Initiative Traunstein) erkundigte sich nach dem Stand der Dinge in Sachen Heilig-Geist-Steg. Die Stadt muss die Ausgaben begleichen, die die Heizung auf der Brücke beschert (wir berichteten). Hümmer sprach von einer »politischen Altlast«. Die Verpflichtung zur Übernahme der Kosten sei »Wahnsinn« und »nicht akzeptabel«. Die Brücke gebaut habe der Bund, vertreten an Ort und Stelle durch das Staatliche Bauamt Traunstein. Bereits in den Jahren der Planungen 2011 und danach sei die Vereinbarung zustande gekommen, dass die Stadt Traunstein die Verkehrssicherungspflicht zu leisten habe. Hümmer: »Wir brauchen eine pragmatische Lösung.«
Rolf Wassermann (CSU) berichtete, dass das Pflaster auf der Bahnhofstraße im Bereich des Stadtparks in einem »desolaten Zustand« sei. Gegeben seien Vertiefungen von bis zu zehn Zentimetern. Hümmer entgegnete ihm, dass im Haushalt Ausgaben für die Bahnhofstraße bereitgestellt seien. Die Stadtverwaltung plane Verbesserungen.
pü