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Fröhliche Gesichter nach der Vorstandswahl (von links): Lena Oberbayer (Kreisvorsitzende der Traunsteiner Frauenunion und Wahlleiterin), Hans Zillner (stellvertretender Vorsitzender), Florian Kick (Kassierer), der scheidende Vorstandsvize Konrad Baur, Vorsitzender Dr. Christian Hümmer, Geschäftsführer und Digitalbeauftragter Gerald Berger, Vorstandsvizin Dr. Christine Ahlheim, Geschäftsführer Christian Maaßen und Schriftführerin Gabi Puff. (Foto: Kirschner)

Hauptversammlung mit Vorstandswahlen bei der CSU Traunstein: Hümmer bleibt, Baur geht

Traunstein – Der Traunsteiner CSU-Ortsverband hat seinen Vorsitzenden, Traunsteins Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer, im Amt bestätigt. Zur jüngsten Hauptversammlung der Christsozialen erhielt der Verwaltungsjurist den Segen aller 45 anwesenden Mitglieder. Nicht mehr dabei in der Führungsriege ist indes Konrad Baur, der sich nicht erneut zur Wahl eines der drei stellvertretenden Vorsitzenden stellte.


Über zu wenig Interesse konnten sich die Traunsteiner Christsozialen beileibe nicht beschweren. Das Stüberl im Traunsteiner Sailer-Keller war am Freitagabend proppenvoll, wenngleich niemand auf einen Sitzplatz verzichten musste. Ein Umstand, der für die Bedienungen gleichsam eine Herausforderung darstellte wie für den Ortsverbandsvorsitzenden Dr. Christian Hümmer. Der musste sich in seinem Jahresbericht darum bemühen, seine Gestik im Zaum zu halten. Andernfalls hätte womöglich gedroht, dass er bei allzu wuchtigen Bewegungen das ein oder andere Glas vom Tablett der Bedienungen gekegelt hätte.

Für Hümmer ist kommunalpolitisch Halbzeit, seitdem er vor drei Jahren zu Traunsteins Oberbürgermeister gewählt wurde und damit den SPD-Kandidaten Christian Kegel ablöste. »Die Hälfte der Amtszeit ist rum, und wir nehmen schon wieder Kurs auf die nächsten sechs Jahre«, sagte der Rathauschef. Er habe in 2023 eine Verwaltung übernommen, die man erst langsam wieder an politische Vorgaben habe gewöhnen müssen. Dieser Transit scheint inzwischen abgeschlossen. Wie Hümmer sagte, funktioniere dies »ganz gut«. Mit Blick auf den aktuellen Stadtrat zeichnete Hümmer ein merklich positiveres Bild zum Zustand des Gremiums im Vergleich zum Ende der jüngsten Amtsperiode. Damals sei der Rat tief gespalten gewesen, ein Umstand, den man inzwischen größtenteils überwunden habe. Hümmers Kritik ging stattdessen in Richtung Berlin. Die Zuwanderungspolitik der Ampel-Regierung im Bund bezeichnete er als »völlig verfehlt«. Auch deswegen, weil es dem Staat nicht gelinge, all jene Zuwanderer, die kein Aufenthaltsrecht in Deutschland erhielten, auch wieder in ihre Heimatländer zurückzuführen. Dies sei auch denjenigen gegenüber ungerecht, welche vor politischer Verfolgung oder Krieg nach Deutschland flüchteten, wenn für diese schlussendlich die Kapazitäten fehlten. »Wir haben eine kommunalpolitisch unfreundliche Bundesregierung, wie wir sie noch nie hatten«, konstatierte Hümmer und brachte einigermaßen ernüchtert zum Ausdruck, dass man bei den aktuellen Herausforderungen der Kommunen nicht auf den Bund zu setzen brauche. »Wenn KfW-Förderprogramme eingestellt werden und sich Landräte und Bürgermeister an die Bundesinnenministerin wenden und sie zwingen, einen Flüchtlingsgipfel zu machen...«, zählte Hümmer auf, wo es unter anderem im Bund hapere. Derweil stehe Traunstein nebmen der Flüchtlingsunterbringung mit dem Beitritt des Landkreises Rosenheim zum Münchner Verkehrsverbund noch eine weitere Herausforderung ins Haus: Wohnraum auch künftig für Traunsteiner bezahlbar zu halten, wenn man zeitlich immer näher an den Metropolraum der Landeshauptstadt heranrücke – verbunden mit steigenden Grundstückspreisen. Dabei verwies Hümmer auf die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft, mit der man sich in dieser Sache behelfen wolle. 100 weitere Wohnungen wolle man mit dieser in den kommenden vier Jahren bauen.

Derweil arbeitete sich Hümmers Stellvertreter im CSU-Ortsvorstand und Fraktionschef im Stadtrat, Konrad Baur, an der Grünen-Fraktion wie auch an der Traunsteiner Liste ab. Unter anderem, weil sich diese der jüngsten Stadtratsklausur verweigert hätten, da ihnen die Tagesordnung nicht zugesagt habe. »Ein für mich unmöglicher Vorgang«, wie Baur anmerkte. Ein solches Verhalten sei nicht nur der eigenen Wählerklientel gegenüber respektlos, sondern auch den übrigen Traunsteinern wie auch dem Stadtrat selbst. Jenseits dieser Ausreißer gebe es im Gremium eine »bürgerliche Mehrheit«, welche die eigentlichen Probleme angehe und nicht um jeden Radlständer feilsche.

Zur kommenden Hauptversammlung wird Baur zumindest nicht mehr in seiner Funktion als Ortsverbandsvize berichten. Er trat am Freitag nicht erneut zu Wahl an. Stattdessen wählten die Mitglieder Hans Zillner zu einem der drei Stellvertreter Hümmers. Im Amt bestätigten die Mitglieder wiederum die Vorstandsvizin Dr. Christine Ahlheim und ihren Kollegen Franz Gruber. Neu im Vorstand ist ebenso Gaby Puff, die künftig als Schriftführerin fungiert.

Im Übrigen bleibt es im Führungsgremium einigermaßen konstant: Zum Schatzmeister wiedergewählt wurde Florian Kick ebenso wie die Versammlung den Ortsverbandsgeschäftsführer Gerald Berger in seiner Funktion als Digitalbeauftragten bestätigte. Den Vorstand ergänzen Max Hiebl, Gerhard Lechner, Dr. Andreas Pusch, Christian Schulz, Benno Singer, Johannes Thussbas, Hans-Peter Weiß und Max Röde als Beisitzer.

jek

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