Im vergangenen Jahr schon bestand die Gruppe seit 30 Jahren. Das Jubiläum konnte wegen der Corona-Pandemie aber nicht gefeiert werden. Das wurde nun nachgeholt und die ehemaligen und aktuellen Mitglieder der RUD-Gruppe trafen sich zur 30+1-Jubiläumsfeier. Norbert Ramsaier, Galionsfigur der Gruppe und seit Gründung Gruppenführer der »Notfalldarsteller«, hielt Rückschau auf die Anfänge der Malteser-Einheit für Realistische Unfalldarstellung und die Entwicklung der zurückliegenden drei Jahrzehnte. Bestreben der RUD-Mitglieder war in Sachen Notfalldarstellung ebenso zu Spezialisten zu werden, wie das Vorbild, die Lotus-Gruppe. Und deshalb ließ sich das Malteser-Team auch von der holländischen Gruppe ausbilden, besuchte eine Maskenbildner-Schule in Berlin und eignete sich Kenntnisse und Fertigkeiten an.
Nach wenigen Jahren war die RUD-Gruppe aus Traunstein über die Landkreisgrenzen und noch weiter darüber hinaus bekannt und gefragt. Ob bei Übungen von Feuerwehren und Rettungsdiensten, bei Katastrophenschutzübungen, für die Ausbildung von Notärzten und Rettungsdienstpersonal oder um Sanitätswettbewerbe mit realistischen Notfallszenarien zu bereichern – die Unfalldarsteller wurden mehr und mehr angefordert.
Ab 1997 leitete Sabine Kriegenhofer zusammen mit Norbert Ramsaier die Gruppe. Sie war beim Bundeswettbewerb 1991 als Verletztendarstellerin dabei, hatte noch keinerlei Erfahrung in Sachen Notfalldarstellung, begeisterte den Chef der Lotus-Gruppe aber so sehr, dass er sie kurzerhand für seine Truppe mit nach Holland mitnehmen wollte. Kriegenhofer lehnte ab und engagierte sich fortan für die Traunsteiner Malteser-Gruppe.
Mit RUD-Gruppen anderer Gliederungen, wie in Passau oder Ebersberg, wurden Partnerschaften geschlossen und zusammengearbeitet, auch in der Aus- und Fortbildung. Bis zu 25 Helferinnen und Helfer engagierten sich ehrenamtlich in der Unfalldarstellung. Jährlich werden 25 bis 30 Einsätze abgewickelt. Ramsaier würdigte die Kreisleitung der Malteser für die stets gute Zusammenarbeit und die großartige Unterstützung, die die Gruppe erfahren dürfe.
Max Rauecker, Kreisbeauftragter der Malteser, betonte, wie wichtig die Realistische Unfalldarstellung für die Aus- und Fortbildung von Rettungskräften ist. Unter täuschend echten Bedingungen zu üben – sei es der Schminkkunst wegen, zum Beispiel um unterschiedlichste Wunden oder Verletzungen zu modellieren, oder aufgrund der schauspielerischen Darstellung von akuten Erkrankungen – schaffe Routine, gebe Sicherheit, baue Stress ab und bereite auf einen richtigen Ernstfall vor. Die Professionalität der Realistischen Unfalldarstellung trage dazu bei, dass Rettungskräfte fundiert aus- und fortgebildet werden. »Ihr macht das seit Jahrzehnten hervorragend und sehr gut«, lobte Rauecker. Er versicherte, dass die Kreisleitung auch künftig eine gute Basis schaffen werde, damit die RUD-Gruppe weiterhin so aktiv und professionell tätig bleiben könne. »Die Realistische Unfalldarstellung ist fester und wichtiger Bestandteil im ehrenamtlichen Dienstspektrum der Malteser«, hob Rauecker hervor.
Führungs-Quartett folgt auf Sabine Kriegenhofer
Nach 25 Jahren als Gruppenführerin legte Sabine Kriegenhofer ihre Leitungsfunktion nieder, sie bleibt der RUD aber als Gruppenmitglied treu und versprach, weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen. Rauecker und Ramsaier dankten Kriegenhofer für ihr großes Engagement für die Malteser.
Die neue Gruppenleitung besteht aus einem Quartett mit Norbert Ramsaier, Hedwig Huber, Maria Schnitzlbaumer und Alexander Kaiser. Kreis-beauftragter Rauecker überreichte die Berufungsurkunden und würdigte die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und den ehrenamtlichen Dienst der Malteser fort- und weiterzuentwickeln.
pv