Rund 850 Mitglieder zählt der Tierschutzverein Traunstein. In seinem Rückblick informierte Peter Hierstetter erfreut: »Unsere Zukunft ist nun erstmal gesichert. Ich bin froh darüber, dass mit wenigen Ausnahmen, alle Gemeinden unserer Bitte nach einer Erhöhung der Fundtierpauschale auf einen Euro pro Einwohner zugestimmt haben.« Seinen Worten nach war dies überlebenswichtig, da durch Corona das Spendenaufkommen zurückgegangen sei und Veranstaltungen wie der Tag der offenen Tür sowie der Christkindlmarkt nicht durchgeführt werden konnten.
Zudem bedauerte er, dass die Nachwuchsarbeit während der Pandemie zum Erliegen gekommen sei und sich die rund 25 Kinder und Jugendlichen nicht treffen konnten. »Hoffentlich können wir sie nun wieder für uns begeistern, um ihnen den Tierschutz näher zu bringen«, so Peter Hierstetter.
Darüber hinaus informierte der Vorsitzende in seinem Rechenschaftsbericht darüber, dass sich ein Großprojekt am Tierheim Trenkmoos nun langsam seinem Ende entgegen neigt. »Mit etwas Glück können wir noch in diesem Jahr die neue Quarantänestation in Betrieb nehmen«, so Peter Hierstetter. »Das alte Gebäude aus den 1960er Jahren hatte Risse so groß, dass man problemlos eine Hand hineinschieben konnte.« Beim Neubau habe man große Anstrengungen unternommen, um es gegen das Absenken auf dem weichen Trenkmooser Boden zu schützen. Das neue Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 150 Quadratmetern beinhaltet neben einer Futterküche, einem Arztzimmer sowie Lagerräumen, eine Kranken- und Quarantänestation für Hunde, Katzen und Nager.
Bei den Neuwahlen sprachen sich die Mitglieder einstimmig für Peter Hierstetter aus. Somit bleibt er für drei weitere Jahre im Amt. Als seine Stellvertreterin wählten die Anwesenden Jenny Kotkowiak. Die bisher kommissarisch bestellte Schatzmeisterin Annette Frehde wurde durch die Mitglieder ebenso einstimmig gewählt, wie der Schriftführer Andreas Korte. Dieser tritt die Nachfolge von Britta Hierstetter an, die sich nicht mehr zur Wahl stellte. Karl-Heinz Neumann wählten die Mitglieder erneut zum Kassenprüfer. Sechs Beiräte unterstützen in der neuen Legislaturperiode den Vorstand. Margarethe Wendt, Irmgard Mayer, Hildegund Seyfried, Anna Mehnhart, Benjamin Frehde und Josef Irlacher wurden allesamt einstimmig gewählt.
Die Wahl wurde von zweiter Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner geleitet. Sie betonte, »der Tierschutzverein ist eine wichtige Sache. Es geht um unsere Mitgeschöpfe und den fach- und sachgerechten Umgang mit den Tieren«. Sie lobte die Arbeit des Vereins und deren Vorstandschaft. »Es ist großartig, dass ihr auch Plätze im Bundesfreiwilligendienst sowie Lehrstellen anbietet und somit jungen Menschen die Möglichkeit gebt, in eine Ausbildung zu treten.«
Stellvertretend für die Tierheimleitung berichtete Jenny Kotkowiak über das vergangene Jahr. »Anders, als in anderen Einrichtungen, kam es bei uns glücklicherweise zu keinerlei Corona-bedingter Tierabgaben.« Insgesamt konnte das Tierheim 202 Tiere erfolgreich an neue Besitzer vermitteln, derzeit warten 72 Tiere auf ein neues Frauchen oder Herrchen. 60 Katzen konnten bisher bei der diesjährigen Kastrationsaktion kastriert werden. »Wir danken allen Tierärzten, die sich daran beteiligen. Dies hilft vor allem, den Bestand an Streunerkatzen auf einem erträglichen Maß zu halten.« Lobende Worte gab es auch für die ehrenamtlichen »Gassigeher« und »Katzenstreichler«. »Sie scheuen weder Wind noch Wetter und sind wirklich sehr zuverlässig«, so Jenny Kotkowiak.
Über eine solide Finanzlage berichtete die Schatzmeisterin Annette Frehde. »Da uns Einnahmen aus dem Christkindlmarkt sowie dem Tag der offenen Tür weggebrochen sind, sind wir überglücklich, dass sich die meisten Gemeinden aus unserem Einzugsgebiet für die Erhöhung der Fundtierpauschale ausgesprochen haben und somit unserer Bitte nachgekommen sind. Dies sichert die Zahlung der Gehälter im Tierheim und letztlich den Fortbestand der Einrichtung«, so die Schatzmeisterin. Ihren Worten nach sei auch die Finanzierung für den weiteren Baufortschritt der Quarantänestation ebenfalls gesichert.
»Es ist das Zweitbeste, was einem Tier passieren kann«, so Peter Hierstetter zum Abschluss der Versammlung. Damit meint er den Aufenthalt im Tierheim und zeigt sich zuversichtlich, dass man auch in Zukunft genügend Menschen findet, die ein Tier aus dem Tierheim übernehmen oder die Arbeit des Vereins finanziell oder als Gassigeher unterstützen werden. »Ein tolles Zuhause bei Herrchen oder Frauchen ist trotz bester Bedingungen in unserer Einrichtung, durch nichts zu ersetzen.«
hob