Traunstein: Großbaustelle wirft erste Schatten voraus
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Die Umgestaltung des Studienseminars in einen Campus, die das Erzbistum plant, wirft erste Schatten voraus: Auf Hochtouren läuft der Abbruch eines Gebäudes aus den 1970er Jahren. (Foto: Pültz)

Großbaustelle wirft erste Schatten voraus

Traunstein – Das Erzbistum München und Freising schmiedet große Pläne in Traunstein: Die katholische Kirche beabsichtigt, ihr Studienseminar auf der Wartberghöhe in einen Campus um- und auszugestalten.


Auf dem etwa 38 400 Quadratmeter großen Gelände will sie in den nächsten Jahren mehrere neue Gebäude errichten. Das Projekt wirft erste Schatten voraus: Das Erzbistum reißt nun ein Gebäude ab, das aus den 1970er Jahren stammt. Gegenüber dem Traunsteiner Tagblatt sprach Bettina Göbner von der Pressestelle des erzbischöflichen Ordinariats in München von einer »Vorabmaßnahme«. Beabsichtigt sei, dass die »eigentlichen Baumaßnahmen im Frühjahr 2020 beginnen«.

Mit dem »Campus St. Michael« will das Erzbistum in Traunstein einen, so Göbner, »kirchlichen Ort für nachhaltige Bildung« schaffen. Der Campus werde eine Reihe von kirchlichen und nichtkirchlichen Institutionen vereinen. Auf dem Gelände werden laut der Pressesprecherin das Studienseminar St. Michael zum Beispiel mit dem Kindergarten St. Oswald, dem Forum Ökologie Traunstein und dem Reparaturcafé Chiemgau zusammengeführt. »Leitthemen werden Nachhaltigkeit und Persönlichkeitsentwicklung sein«, so Göbner. Als Ziel setze sich das Erzbistum, theoretisches Wissen und praktische Umsetzung eng miteinander zu verknüpfen.

Im Einzelnen plant die katholische Kirche drei Neubauten. So beabsichtigt sie zum einen, ein Gebäude für den Kindergarten St. Oswald zu schaffen – womit die Einrichtung dann ihren jetzigen Standort am Kellerweg eines Tages aufgeben und umziehen wird. Zum anderen will die Erzdiözese ein neues Gebäude für das Studienseminar aus der Taufe heben. Und auf ihrer Agenda steht schließlich auch ein, wie Göbner sagt, »zentrales Forum«, das Räume für Einrichtungen, Arbeiten und Veranstaltungen anbietet.

Das Studienseminar ist und bleibt ein fester Bestandteil der Planungen. Die Erzdiözese saniert das Gebäude – und zwar mit dem Ziel, weitere Räume nicht nur für die alteingesessene Einrichtung, sondern auch für die anderen Institutionen zu schaffen, die dann auf dem Campus ein neues Zuhause finden.

Nicht zur historischen Bausubstanz des Studienseminars zählt das Gebäude, das die Kirche in diesen Tagen im Zuge der Vorbereitung auf die großen Baumaßnahmen der nächsten Jahre abreißt. Dieses Haus sei in der Vergangenheit, wie Göbner zurückblickt, zeitweise vom Studienseminar genutzt, zeitweise vermietet worden. Der Abbruch erfolge schon jetzt in den Sommerferien, weil die Buben in der unterrichtsfreien Zeit nicht im Internat seien. In anderen Zeiten würden die Schüler durch den Lärm und den Schmutz gestört.

Als Bauherr gilt das Erzbistum München Freising. Die Leitung liegt in den Händen der Verwaltungsbehörde des Erzbistums, des Ordinariats München.

Zum Ablauf der Bauarbeiten – wie lange sie nach dem Beginn im nächsten Jahr dann dauern – kann Göbner, wie sie weiter mitteilt, aktuell noch nichts sagen. Und wie viel die Kirche in etwa ausgeben wird, bleibt vorerst auch offen. Was die Investitionen betrifft, gibt's nach Angaben der Pressesprecherin des Ordinariats »noch keine spruchreifen Zahlen«.

Göbner berichtet jedoch, dass das Erzbistum in absehbarer Zeit weitere Auskünfte geben wolle. »Die näheren Planungen und Details werden wir voraussichtlich in diesem Herbst vor Ort vorstellen.« pü

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