Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer (CSU) erläuterte, dass die Wohnungsbaugesellschaft die 8100 Quadratmeter große Fläche erwerbe. Die GmbH entwickle die Fläche. Vorgesehen sei die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, der in Traunstein nach wie vor Mangelware ist.
Josef Scharnagl, der Geschäftsführer der im April dieses Jahres gegründeten Wohnungsbaugesellschaft, die zu 100 Prozent im Eigentum der Stadt liegt, betonte, dass die GmbH Wohnraum für die Bürger in Traunstein zur Verfügung stellen wolle. Aufgegriffen habe sie auch die Idee des Mehrgenerationen-Wohnens. Scharnagl präsentierte den ersten Entwurf für das »Wohnen am Staudenbichl. Leben in Traunstein – für jung und alt«, wie der Arbeitstitel für das Projekt lautet. Die Planung sei noch keineswegs abgeschlossen, im Gegenteil, so der Geschäftsführer, »da wird noch viel passieren«.
Die GmbH habe vier Baufelder gebildet. Im nördlichsten Teil, der an die Chiemseestraße angrenzt, ist nach Angaben von Scharnagl der »Staudenhof« geplant, der Platz für etwa 20 Wohnungen bietet. Die Barrierefreiheit werde ebenso hergestellt wie etwa ein Gemeinschaftsraum für Nachbarschaftsfeste. Auf dieses Mehrfamilienhaus folgen dann – wie Scharnagl die Planung in südlicher Richtung weiter erläuterte – ein öffentlich zugänglicher Spielplatz, Spiel- und Freizeitgeräte sowie Parkbänke zum Dorfratsch. Und in drei weiteren Baufeldern sei dann jeweils die Errichtung von sechs Reihenhäuser angedacht.
Hümmer meinte, dass das nun vorliegende Grundkonzept »sehr gut« sei. Denn zum einen werde die Struktur der Bebauung aufgenommen, die schon an der Linden- und Siedlungsstraße gegeben ist. Außerdem erfolge die angedachte Bebauung in der Maßgabe, Fläche zu sparen.
Auch Nils Bödeker (SPD/Die Linke) hielt die Planung für »recht gut«. Allerdings gab er zu bedenken, dass die Erschließung des neuen Baugebiets, so wie sie angedacht ist, zu viel Verkehr auf der Linden- und Siedlungsstraße führen werde. Perfekt wäre eine Zufahrt, die direkt von der Chiemseestraße abzweigt.
In dasselbe Horn stieß Simon Steiner (Traunsteiner Liste). Er war überzeugt, eine Anbindung des neuen Baugebiets an die Chiemseestraße »müsste gehen«. Steiner forderte dazu auf, das Gespräch mit dem Staatlichen Bauamt Traunstein zu suchen, das die Baulast für die Staatsstraße 2059 trägt.
Hümmer entgegnete Bödeker und Steiner, dass das Staatliche Bauamt von der Anlage einer Zufahrt von der Chiemseestraße beziehungsweise von der Staatsstraße 2059 zum neuen Wohngebiet am Staudenbichl »nicht so begeistert« sei. Gleichwohl versprach der Oberbürgermeister aber, an der Sache dranzubleiben.
Auch Thomas Stadler (Bündnis 90/Die Grünen) gefiel die Planung, wie er sagte, »ganz gut«. Zum einen werde Mehrgenerationen-Wohnen angeboten, zum anderen werde flächensparend vorgegangen. »Mir gefällt die Planung gut«, meinte auch zweite Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner (ebenfalls Bündnis 90/Die Grünen).
Auf ihre Frage, was denn in Sachen nachhaltige Energieversorgung vorgesehen sei, sagte Scharnagl, dass die GmbH zunächst »etwas Zentrales« angedacht habe. Dann jedoch sei sie von diesem Gedanken wieder abgekommen – und zwar deswegen, weil Photovoltaikanlagen entstehen und Wärmepumpen eingesetzt werden. Und damit werde kein Energiebedarf gegeben sein, der den Bau einer zentralen Anlage rechtfertigen würde. Die Energieversorgung werde nicht zentral organisiert.
Ein großes Lob für die Planung zollte Konrad Baur (CSU) der Wohnungsbaugesellschaft. Insbesondere »sehr gut« sei auch die Geschwindigkeit, die die GmbH im Rahmen der Entwicklung der Fläche an den Tag legt.
Oberbürgermeister Hümmer sagte, dass die Zielsetzung der Stadt beziehungsweise der in ihrem Auftrag handelnden GmbH, 80 bis 85 Wohnungen bis 2026 zu schaffen, ambitioniert, aber erreichbar sei. Es gehe um bezahlbaren Wohnraum – und damit nicht darum, Traunstein um jeden Preis zu erweitern.
pü