Traunstein: Fall "Krähenfüße" geklärt – Kommissariatsleiter der Kripo im Ruhestand
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Freuen sich über die erfolgreiche Klärung des »Krähenfüßefalls«: Erster Kriminalhauptkommissar (v.l.) Bernhard Gollinger, 1. Kommandant der Feuerwehr Erlstätt Michael Wimmer und Kriminalhauptkommissar Rudi Hinterseer (rechts).

Flucht mit Krähenfüßen: Auch sein letzter Fall »ging auf«

Grabenstätt/Traunstein – Nach der erfolgreichen Klärung des Einbruchs bei der Feuerwehr Erlstätt, bei dem eine international agierende Tätergruppe einen hochwertigen Rettungsspreizer gestohlen hatte, kann Erster Kriminalhauptkommissar Bernhard Gollinger zum Jahresende entspannt seinen Ruhestand antreten. Der spektakuläre Fall, bei dem die Diebe während ihrer Flucht Krähenfüße auf die A8 warfen, erregte großes Aufsehen.


Gollinger und Kriminalhauptkommissar Rudi Hinterseer trafen sich am Freitag mit dem Erlstätter Feuerwehrkommandanten Michael Wimmer, um den Fall nochmals Revue passieren zu lassen.

In der Nacht auf den 6. März 2019 brachen Unbekannte ins Erlstätter Feuerwehrhaus ein und stahlen einen Rettungsspreizer im Wert von rund 20.000 Euro. Ebenso wurden in der Tatnacht in Erlstätt Autokennzeichen gestohlen.

Noch bevor diese Taten entdeckt worden waren, wollte eine Polizeistreife der Inspektion Traunstein nur wenige Kilometer entfernt in Bergen die Insassen eines Audi A6 kontrollieren. Der Fahrer entzog sich jedoch der geplanten Kontrolle und flüchtete mit rund 250 km/h über die A8 Richtung Österreich. Dabei warfen die Fahrzeuginsassen sogenannte Krähenfüße auf die Fahrbahn, sodass die Streifenbesatzungen, die sich bereits an die Fersen der Einbrecher geheftet hatten, die Verfolgung abbrechen mussten. Die Spur des Audis verlor sich dann auf der Salzburger Autobahn 10 in Fahrtrichtung Villach.

Von Anfang an gingen die Ermittler der Kripo Traunstein davon aus, dass zwischen dem Einbruch in Erlstätt und der Flucht ein Zusammenhang besteht und es sich um international tätige Verbrecher handelt. Rettungsspreizer werden von Straftätern zusammen mit Sprengstoffen oder Gasen zum Aufbrechen von Geldautomaten verwendet.

Einbruch bei Feuerwehr und Flucht mit Krähenfüßen über A8: Täter gefasst

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Gollinger leitete im Anschluss die Ermittlungsgruppe »Krähe« bei der Kripo Traunstein. Nach langwierigen, internationalen Ermittlungen wurden die Täter schließlich Mitte November in Niederösterreich überführt und verhaftet (zu unserem Bericht). Es handelte sich um eine slowakische Gruppe, die für eine Serie von Geldautomatenaufbrüchen in Österreich und Polen verantwortlich sind. Nach den Festnahmen konnten mittels Abgleich von DNA-Spuren auch die Taten in Erlstätt geklärt werden.

Bernhard Gollinger und der Hauptsachbearbeiter, Kriminalhauptkommissar Hinterseer, trafen sich am Freitag zu einem abschließenden Gespräch mit dem Erlstätter Feuerwehrkommandanten Michael Wimmer.

Nach über 43 Dienstjahren, in denen er bei der Grenzpolizei, beim Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei in Ainring und als Kommissariatsleiter bei der Kripo Traunstein erfolgreich tätig war, kann Gollinger »mit einer schönen Fallklärung« verdientermaßen in den Ruhestand gehen.

red/fb

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