Zum ersten Mal lief heuer die Aktion »StadtLesen« auch in Traunstein – und sie stieß auf großes Interesse. Vom 22. bis 25. September war ordentlich etwas los. Das »StadtLesen« in Traunstein sei eine »grandiose Veranstaltung« gewesen, sagte Anette Hagenau, die Leiterin der Stadtbücherei, in ihrem Rückblick, den sie jetzt im Ausschuss für Kultur und Sport des Stadtrates gab.
Das »StadtLesen« läuft bereits seit 14 Jahren. Heuer war die Aktion in 27 österreichischen und deutschen Städten – und erstmals auch in Traunstein. Die Stadt war eine von insgesamt 283 Bewerberinnen und bekam dann als eine von wenigen einen Zuschlag.
Die Besucher der Aktion in Traunstein frönten dann vier Tage lang ihrer Leselust im mobilen Lesewohnzimmer, wählten Bücher aus, die in den Büchertürmen standen, ließen sich nieder auf gemütlichen Sitzkissen und begannen zu lesen.
Auf dem Rahmenprogramm für die viertägige Aktion stand eine Reihe von Veranstaltungen. Heidi Haunerdinger gab die Geschichte »Zippel – das wirklich wahre Schlossgespenst« zum Besten. An den beiden Vorlesestunden beteiligten sich – wie Hagenau nun mitteilte – die Ludwig-Thoma-Grundschule und die Schule an der Traun sowie von außerhalb der Stadt der Kindergarten Waging.
Auch die Preisverlosung als Abschluss des Sommerleseclubs fiel in die Tage des »StadtLesens«. Die Leiterin der städtischen Bücherei berichtete, dass insgesamt 142 Mädchen und Buben in den Ferien insgesamt 1437 Bücher gelesen hätten. Damit habe der Sommerleseclub heuer 20 Teilnehmer mehr als im vergangenen Jahr besessen.
Ein weiterer Höhepunkt der viertägigen Aktion in Traunstein sei, wie Hagenau fortführte, die Lesung »Nachtgedanken« gewesen. Patricia Prawit habe Bilder und Gedichte von Marlene Dietrich zum Besten gegeben. Aufgrund eiskalter Temperaturen habe die Veranstaltung kurzfristig nicht unter freiem Himmel stattfinden können, sondern sei vielmehr in die Klosterkirche verlegt worden. Patricia Prawit habe dann auch das »RapHuhn«, so Anette Hagenau weiter, toll präsentiert.
Eine Wanderung »Auf den Spuren von Thomas Bernhard« führte Willi Schwenkmeier. Mit einer Reihe von Literaturinteressierten begab er sich auf eine Tour durch Traunstein: Laut Hagenau beteiligten sich 16 Bürger am Spaziergang.
Und an drei Tagen sei der Rabe Socke in der Stadt unterwegs gewesen, vergaß die Büchereileiterin nicht zu erwähnen. Der sehr menschliche Rabe – mal ist der eine, mal der andere ins Kostüm geschlupft – habe bei Jung und Alt Begeisterung ausgelöst.
»Für jeden war etwas dabei«, sagte Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer. Und er hoffte, »dass wir das 'StadtLesen' wieder nach Traunstein bekommen«.
pü