Richard Hagenauer, der Leiter des Fachbereichs Planen und Bauen in der Stadtverwaltung, erläuterte die Freianlagen. Sie seien in den vergangenen sechs Wochen ein Thema gewesen. Hagenauer berichtete, dass im Dezember eine Anliegerinfo stattgefunden habe. In dieser Versammlung hätten Nachbarn ihre »Sorgen und Nöte durchaus vehement vertreten«.
Am nördlichen Rand des Geländes seien ursprünglich die Parkplätze für den Kindergarten »über nahezu den gesamten Bereich konzipiert gewesen«. Insbesondere aus dem Kreis der Nutzer des Angebots, das der Reit- und Fahrverein unterbreitet, sei der Wunsch gekommen, für den Betrieb des Vereins weiter Flächen zur Verfügung zu stellen. Über die Angelegenheit sei »heftig und leidenschaftlich diskutiert« worden. Richard Hagenauer: »Wir sind aber Gott sei Dank auch zu einem guten Ergebnis gekommen«: Die circa 200 Quadratmeter werden weiterhin laut dem Leiter des Fachbereichs Planen und Bauen »multifunktional, aber auch für den Reit- und Fahrverein zur Verfügung stehen«. So könnten dann etwa auch Pferde gebracht und Strohballen angeliefert werden.
Im Süden an diese Fläche anschließend seien Stellplätze angeordnet, die die Kindertagesstätte benötigt. Um für das Projekt genehmigungsfähig zu sein, seien die Stellplätze deutlich an die Bestandsbebauung herangerückt, so Hagenauer.
»Wir müssen zwei, drei Bäume entfernen, das tut uns auch leid, ist aber dem Neubau geschuldet.« Die Rodungsarbeiten erfolgen seinen Angaben zufolge bis Ende Februar. Ein »Lichtblick« sei in diesem Zusammenhang, dass die Kastanie möglicherweise verpflanzt werden könne.
Architekt Andreas Leonhard erläuterte den nun ausgearbeiteten Entwurf. Er führte unter anderem aus, dass der ehemalige Bauernhof, der auf dem Grundstück steht, stehen bleibe. Der Wohnteil werde im Betrieb der Kindertagesstätte genutzt. Errichtet werde ein Neubau, der mit dem Altbau verbunden werde. Die Nähe zur Landwirtschaft und zum Reit- und Fahrverein werde sicher und zukunftsfähig gestaltet.
Im Neubau werden – so die weitere Planung, die der Architekt erläuterte – vier Gruppen untergebracht: zwei der Krippe für je zwölf Mädchen und Buben bis drei Jahre im Erdgeschoß und zwei des Kindergartens für jeweils 25 Drei- bis Sechsjährige – plus einem Notplatz – im Obergeschoß. Insgesamt werden damit laut dem Architekten 75 Plätze geschaffen.
Der Neubau bekomme eine Holzfassade und Lamellen. Leonhard erläuterte, dass die kleineren Kinder ebenerdig vor dem Gebäude und die größeren auf dem Dach ins Freie gehen könnten. Grundsätzlich sei wenig Platz, die Landwirtschaft und der Reit- und Fahrverein seien nicht weit weg.
Laut Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer (CSU) ist es »sehr erfreulich«, dass es in dem Projekt so schnell vorangehe. Start der Bauarbeiten sei im Sommer geplant.
Die Planung stieß im Stadtrat auf Zustimmung. Kritisch hinterfragten sie die Nutzung des Dachs auf dem Neubau durch die Mädchen und Buben. Der Architekt betonte, dass die Sicherheit der Kinder – selbstverständlich – gewährleistet sei. Die Planung eines zugänglichen Dachs sei schon vielfach umgesetzt worden – ohne dass dann Probleme aufgetreten wären. Auch auf dem Dach der Kindertagesstätte an der Vonfichtstraße sei ein Spielbereich dargestellt. Leonhard: »Es funktioniert recht gut«.
pü