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Für 1,562 Millionen Euro hat die Stadt das Dobeneck-Haus verkauft. (Foto: Pültz)

Das Dobeneck-Haus wechselt den Besitzer

Traunstein – Die Stadt hat das Haus verkauft, das Dietrich von Dobeneck ihr vermacht hatte. Im Stadtrat gab Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer bekannt, dass der Finanzausschuss in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen habe, das Anwesen an der Zwieselstraße an den Meistbietenden zu veräußern. Das Haus habe für 1,562 Millionen Euro den Besitzer gewechselt. 


Neben einem Darlehen und Aktien hatte das Haus zu den Vermögenswerten gehört, die Dr. Dietrich von Dobeneck (1938-2021) der Stadt schenkte und vererbte. Er wünschte sich, dass die Stadt sie zu Geld macht und das Geld dann in verschiedene Projekte – insbesondere in die Erweiterung des Heimathauses – steckt.

Die Verwaltung im Rathaus suchte in den vergangenen Wochen einen Käufer für das Haus. Ihr Ansatz: Der Meistbietende sollte das Haus bekommen. Bis Ende September nahm sie Angebote entgegen (wir berichteten). Und hinter verschlossenen Türen – wenn's um den Verkauf von Grundstücken und Häusern, um Summen und Namen von Interessenten geht, läuft die Diskussion in den städtischen Gremien in solchen Fällen immer nichtöffentlich – traf nun der Finanzausschuss eine Entscheidung.

Laut Hümmer habe der Ausschuss nicht nur verfügt, das Anwesen dem Meistbietenden für rund eineinhalb Millionen Euro zu verkaufen. »Wir haben auch beschlossen, dass wir das Geld natürlich vereinnahmen, aber nicht auf eine Sonderrücklage zuführen, sondern es im Haushalt verwenden werden.« Gleichzeitig habe das Gremium betont, »dass das Thema Restaurierung, Renovierung, Sanierung des Heimathauses auf der Agenda bleibt«.

Der Oberbürgermeister berichtete in diesem Zusammenhang auch, dass die Stiftung Heimathaus, die von der Stadt und vom Historischen Verein für den Chiemgau getragen wird, »das Thema architektonische Machbarkeitsstudie jetzt auch angehen« werde. Es werde »noch ein stückweit dauern«, bis man da baulich etwas machen kann.

Die Stadt gehe so vor, weil es im Moment »gar keinen Sinn macht, Geld auf die Rücklage zu legen«. Denn die Stadt plane, so Hümmer weiter, in der nächsten Zeit hohe Investitionen in die Infrastruktur. Und gleichzeitig stelle sich mit einer hohen Inflation »natürlich auch eine Geldentwertung« ein. »Geld jetzt über Jahre liegen zu lassen, macht gar keinen Sinn.«

Die 1,5 Millionen Euro, die die Stadt nun als Verkaufserlös für das Dobeneck-Haus erzielt hat, reichen laut dem Oberbürgermeister bei weitem nicht für eine Restaurierung des Heimathauses. Hümmer sagte, dass er von einem zweistelligen Millionen-Betrag ausgehe. Und was die anderen Vermögenswerte betrifft, die die Stadt geerbt hat, stehe ohnehin alles in den Sternen.

Insofern mache es jetzt also Sinn, das Geld im Haushalt zu vereinnahmen und das Thema in der Stiftung weiter gedanklich voranzutreiben. Zu gegebener Zeit – »wenn wir die anderen Infrastrukturprojekte umgesetzt und abgeschlossen haben« – werde die Stadt dann auch das Thema Heimathaus angehen.

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