Nachrichten aus der Stadt Traunstein
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Das ehemalige BayWa-Gelände an der Güterhallenstraße diente den THW Ortsverbänden Traunstein, Traunreut, Berchtesgadener Land, Altötting und Mühldorf als Gelände für die Großübung. Foto: THW Traunstein

Bombenexplosion am Bahnhof: THW übt Schreckensszenario

Traunstein – "Bombenfund und Detonation bei Abbrucharbeiten" – so wurden die Einsatzkräfte des THW und zwei Rettungshundestaffeln zu einem Einsatz auf dem Gelände des ehemaligen BayWa-Gebäudes an der Güterhallenstraße alarmiert. Schlimmer könnte es wohl kaum kommen: Zum Glück war das Szenario nur eine Großübung.


Bei der Übung sollte die Zusammenarbeit und Koordination, sowohl zwischen den Ortsverbänden, als auch zwischen den verschiedenen Einsatzorganisationen geübt werden. Mit den Stichworten "Bombenfund und Detonation bei Abbrucharbeiten" wurden alle Einsatzkräfte am vergangenen Freitag (2. Februar) um 17.15 Uhr per SMS alarmiert, worauf sich die Helfer der Ortsverbände Traunstein, Traunreut, Berchtesgadener Land, Altötting und Mühldorf auf den Weg machten. Auch die Einheiten der Rettungshundestaffel aus den Landkreisen Traunstein und Altötting waren dabei.

Zuvor wurden noch letzte Vorbereitungen für die Übung getroffen. Die Notfalldarstellung des Roten Kreuzes ließ die Übung so realistisch wie möglich wirken und schminkte die Opfer der Detonation mit den unterschiedlichsten Verletzungen wie Knochenbrüche, Verbrennungen oder Platzwunden.

Hundestaffel durchsucht Gebäude nach Personen

Zuerst wurde die Rettungshundestaffel zum Einsatzort alarmiert, um mit den Hunden das Gelände und auch Teile im Inneren nach Personen abzusuchen. Nachdem einige Personen gefunden wurden, für die Hunde im Gelände dann aber kein Durchkommen mehr möglich war, kam etwa eine Stunde später die offizielle Einsatzmeldung für das THW herein. Mit drei Fahrzeugen ging es dann unter realen Einsatzbedingungen zum Ehemaligen BayWa Gebäude am Bahnhof Traunstein. Der Zugführer des Ortsverbandes Traunstein übernahm die Leitung und Einsatzkoordination vor Ort.

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Verletzte Personen in der unübersichtlichen Situation finden und retten gehörte auch zu den Aufgaben der THW-Einsatzkräfte. Foto: THW Traunstein

Als ersten Schritt galt es, einen kompletten Überblick über das Geschehen zu bekommen. Hierzu zählte unter anderem, auf sofort ersichtliche Notfälle zu reagieren, wie beispielsweise eine brennende Puppe zu löschen oder sich um Verletzte zu kümmern, die frei zugänglich am Rand des Gebäudes lagen. Aber auch Verkehrsabsicherungsmaßnahmen, Beleuchtung für bessere Sichtbedingungen und die Einweisung weiterer Kräfte musste koordiniert werden. Mit den noch vorhandenen Helfern konnte dann auch mit den ersten Such- und Erkundungsmaßnahmen begonnen werden.

Unter Atemschutz das Gelände durchkämmt

Nach und nach trafen nun auch die anderen alarmierten THW Ortsverbände ein, die sofort in das Übungsgeschehen eingebunden wurden. Die Helfer erkundeten Schritt für Schritt das gesamte Gelände nach verschütteten Personen, sowohl außerhalb des Gebäudes, als auch alle Stockwerke im Inneren. Zum Teil musste dies unter Atemschutz gemacht werden, da Teile des Gebäudes mit Hilfe von Nebelmaschinen sehr stark verraucht waren. Es waren auch Absicherungsmaßnahmen notwendig, damit die Einsatzkräfte gefahrlos vordringen konnten.

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Während die Erkundungstrupps nach und nach verschüttete und verletzte Personen meldeten, wurden diese anschließend von den Rettungstrupps durch Maßnahmen der Ersten Hilfe versorgt und außerhalb des Gebäudes gebracht. Dies stellte sich als anspruchsvoll heraus, da sich die Organisatoren der Übung einiges einfallen haben lassen, um es den Helfern nicht allzu einfach zu machen. So musste eine Person aus einem Aufzugschacht geborgen werden oder konnte erst nach unten transportiert werden, nachdem ein Deckendurchbruch erfolgte. Die sehr engen Stiegen machten es den Einsatzkräften auch nicht sehr einfach, die Personen nach unten zu bringen.

Mit der Zeit war das gesamte Gelände erkundet, sodass die Einsatzleitung einen Gesamtüberblick über das Geschehen hatte. Die Übung konnte mit allen Beteiligten systematisch koordiniert und gegen 21 Uhr abgeschlossen werden.

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Anschließend wurde das gesamte Einsatzmaterial wieder verstaut und die Helfer rückten vom Übungsgelände in Richtung Unterkunft des THW Traunstein ab. Dort gab es noch ein warmes Abendessen und eine Einsatznachbesprechung, bei der die wichtigsten Punkte noch einmal besprochen wurden.

Die Übung war für alle Beteiligten eine interessante Erfahrung; es konnten viele neue Erkenntnisse gewonnen werden. Für die Einsatzkräfte war es eine Möglichkeit, unter anderen Bedingungen zu üben und zu sehen, wie man zum Teil auf schwierigen Situationen zu reagieren hat. Für die Einsatzleitung unter der Führung des Ortsverbandes Traunstein ergab sich ebenfalls eine neue Situation, da die Koordination verschiedener Ortsverbände und Organisationen auch eine Herausforderung bot, die zwar geplant war, aber nicht alltäglich ist.

Pressemitteilung des Technischen Hilfswerks Traunstein

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