Alexander Callegari verwies auf die verschiedenen Gutachten zum Hochwasser und zum Oberflächenwasser, besonders zum Hochwasserabfluss der Traun bei Extremhochwasser. Er wollte wissen, ob weitere Gutachten erstellt würden und wer diese erstelle. Glaßl sagte, ein überarbeitetes, vom Wasserwirtschaftsamt anerkanntes Feingutachten liege vor.
Im Zweifel für die Gutachter-Einschätzung
Das Gelände, das bebaut werden solle, werde auf rund 17 000 Quadratmeter aufgeschüttet. Es liege dann höher als sein Hauseingang und der Hochwasserabfluss werde dadurch zu den Anwohnern verlagert, gab Callegari weiter zu bedenken. Glaßl erklärte, laut dem anerkannten Gutachten entstünden keine Nachteile für die bestehende Bebauung. Die Stadt werde sich im Zweifel nach dem Gutachter richten.
Michaela Passler sagte, die Stadt schließe beim Grundwasser- und Oberflächenwasserschutz einen Schadenersatz nicht aus. Eine 100-prozentige Absicherung im Schadensfall müsse möglich sein, so Glaßl. Dies sei eine zusätzliche Absicherung. Angelika Angerer wollte wissen, was es mit der Spülbohrung unter der Bahn und der Traun auf sich habe. Glaßl sagte, der Stadt sei nicht bekannt, weshalb die Stadtwerke diese Bohrung durchgeführt hätten, sagte aber zu, sich zu erkundigen und Bescheid zu geben.
Bisher keine konkreten Pläne für Lechner-Wiese
Evi Kern fragte an, ob es bezüglich der Lechner-Wiese Planungen für eine Bebauung gebe. Derzeit gebe es keine Planungen, sagte der Oberbürgermeister dazu. Wenn der Grundbesitzer etwas wolle, werde er sich mit der Stadt in Verbindung setzen. Kern fragte nach, warum es Erschließungsarbeiten wie eine Spülbohrung gebe. Dem entgegnete Glaßl, die Stadt müsse sicherstellen, dass eine künftige Bebauung nicht ausgeschlossen oder verhindert werde, aber konkrete Planungen gebe es nicht.
Simon Steiner meinte, die Stadt solle die Tempo-30-Zone auf der Kreuzstraße so belassen und setzte sich für Tempo 30 auf der Kaiserstraße und Traunstorfer Straße ein. Dabei gehe es um die Verkehrssicherheit für Kinder und ältere Leute, die dort unterwegs seien. Er appellierte an die Stadt, in Wohngebieten mehr Tempo-30-Zonen einzurichten und in Abstimmung mit dem Kommunalen Zweckverband Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen.
Für eine Tempo-30-Zone müsse die Stadt die Stellungnahme der Fachbehörde (Polizei) einholen, erklärte Kegel. Vor Schulen und Altenheimen habe es dagegen der Gesetzgeber so gewollt. Manfred Bulka, Leiter des Amts für Öffentliche Ordnung, sagte zu, man werde sich die Situation auf der Kaiserstraße und Traunstorfer Straße mit der Polizei anschauen. Die Geschwindigkeitskontrollen des Kommunalen Zweckverbands hätten bereits begonnen, in erster Linie jedoch in den Tempo-30-Zonen zur Schulwegkontrolle. Der Zweckverband werde zudem auf Hinweis der Stadt tätig, zum Beispiel an Ein- und Ausfallstraßen.
Über nächtliche Ruhestörung durch junge Leute bei der Autowaschanlage am Vachendorfer Ring durch laute Musik und Herumfahren um den Kreisverkehr beklagte sich Erich Steininger. Kegel konnte ihm nur raten, bei Ruhestörung die Polizei anzurufen. Bulka meinte, früher habe es Autorennen beim Real gegeben. Möglicherweise habe sich die Szene jetzt verlagert. Auch er sah nur einen Ausweg durch einen Anruf bei der Polizei.
Autofahrer weichen auf den Radweg aus
Ferner sprach Steininger den Radweg von der Wegscheidbrücke nach Haslach an, der nur durch einen weißen Streifen abgegrenzt werde. Wenn die Fahrbahn durch einen Linksabbieger blockiert werde, würden Autofahrer, die geradeaus wollen, oft den Radweg benutzen. Man solle dies ändern, bevor etwas passiere. Bulka meinte, die Situation sei schwierig zu lösen. Er habe keine Patentlösung. Ob ein akustisches Signal mit Nägeln helfe, sei fraglich. Mit einem Blick in den Spiegel könnten die Autofahrer aber erkennen, ob ein Radfahrer komme.
Franz Ober erinnerte daran, dass am 1. Mai vor 40 Jahren die Ortsteile Haslach und Wolkersdorf in die Stadt eingemeindet worden seien. Damals sei abgestimmt worden, wo man hingehe, zum Beispiel Wimpasing nach Vachendorf und Traundorf nach Siegsdorf. Die Vereine hätten viel übernommen, was die Gemeinde Haslach gemacht habe und dadurch die gesellschaftliche Bedeutung übernommen. Ober würdigte die Verdienste von Bürgermeister Franz-Xaver Steber. Man sei mit stolzer Brust zur Stadt gegangen. Der Oberbürgermeister bestätigte den Haslachern, sie hätten ihr reges Vereinsleben erhalten und bereicherten die Kernstadt Traunstein.
Neubau des Feuerwehrhauses
In einem rund halbstündigen Rechenschaftsbericht hatte Kegel das Stadtgeschehen skizziert. Als ein Beispiel nannte er die Dachsanierung an der Grundschule Haslach, für die die Stadt rund 550 000 Euro ausgegeben hat. Außerdem steht dort die Erweiterung des Schulhauses für den wachsenden Raumbedarf für die Mittagsbetreuung an. Für das Baugebiet in Traunstorf, dessen Grundstücke im Ansiedlungsmodell vergeben werden, läuft das Bauleitplanverfahren. Auf dem Hochberg plant die Stadt den Neubau eines Feuerwehrhauses. Ein geeignetes Grundstück wurde inzwischen in Höfen gefunden. Die Stadt hat ein Budget von maximal 700 000 Euro vorgegeben. Bjr