Erstmals überhaupt war der Stadtplatz heuer zwölf Wochen lang im Sommer immer wieder vorübergehend autofrei. Die Stadt sperrte die Zufahrt vom Max- zum Stadtplatz vom 21. Juni bis zum 12. September täglich von 18 bis 23 Uhr. In diesen Stunden durften allein jene Anlieger über diese Strecke ins historische Zentrum fahren, die eine Ausnahmegenehmigung von der Stadtverwaltung bekommen hatten.
Die Stadt erließ die allabendliche Zufahrtssperre insbesondere deshalb, um die Konzerte, die sie im Rahmen des Kultsommers allwöchentlich am Dienstag-, Mittwoch- und Donnerstagabend veranstaltete, vor dem Autoverkehr zu schützen. Auch andere weitere Veranstaltungen hatte sie im Visier, als sie sich zu dem Schritt entschloss, das Zentrum Abend für Abend autofrei zu machen. So erließ die Stadt die zeitlich begrenzte Sperrung durchgehend jeden Tag – und damit nicht nur an den Wochentagen des Kultsommers.
Hümmer hatte die Stadtplatz-Bewohner vorab in einer Anliegerversammlung informiert. Am 21. Juni nahm die Stadt eine Ampel an der Zufahrt vom Max- zum Stadtplatz in Betrieb, die dann jeden Tag von 18 bis 23 Uhr Rot zeigte. Außerdem kümmerte sich ein Sicherheitsdienst in den ersten Wochen der Ampel-Regelung am Maxplatz allabendlich um die Verkehrsteilnehmer und informierte sie über die Sperrung. »Hier gab es auch im Laufe der weiteren Monate keine größeren Probleme«, sagte Eva Schneider, Pressereferentin im Rathaus.
Viele Bürger freuten sich über die erstmalige Einschränkung des Autoverkehrs auf dem Stadtplatz anlässlich der Veranstaltungen. Die Rückmeldungen, die im Rathaus eingingen, waren nach Angaben von Schneider überwiegend positiv. So hätten die Bürger mitgeteilt, es sei sehr angenehm gewesen, dass keine Autos gefahren sind, dass dadurch eine ruhige und entspannte Atmosphäre auf dem Stadtplatz geherrscht habe, dass die Musik besser zu hören gewesen sei beziehungsweise zur Geltung gekommen sei und dass bei den Veranstaltungen ein, so Schneider, »störendes Element« weggefallen sei, vor allem wenn man in Gaststätten am Stadtplatz saß. Die Pressereferentin spricht spricht von »durchwegs positiven Rückmeldungen von Einheimischen, Anwohnern und Gästen«.
Auch Kosten entstanden in den vergangenen knapp drei Monaten. Für die Einrichtung der Ampelanlage und den Sicherheitsdienst zur Überwachung der Sperrung hat die Stadt laut Schneider rund 5000 Euro bezahlt.
Die vorübergehende Sperrung, die die Stadt heuer erstmals erlassen hat, erfährt 2023 eine Neuauflage. So sagt die Pressereferentin im Rathaus, dass der Kultsommer im nächsten Jahr fortgesetzt werde. Und im gleichen Atemzug fügt Schneider hinzu: »Auch der Kultsommer 2023 wird autofrei sein.«
Ob die Sperrung etwa wieder denselben Zeitraum vom Sommeranfang bis zum Ende der Sommerferien umfasst und ob sie wieder täglich erlassen wird, bleibt eben so offen wie die Frage, ob sie dann in denselben Abendstunden von 18 bis 23 Uhr erlassen wird. Zu möglichen Übernahmen oder aber auch Veränderungen von einem zum anderen Jahr äußerte sich Pressereferentin Eva Schneider nicht. pü