Der Klinik- und Notfallbetrieb an den einzelnen Standorten sei aber durchgängig gewährleistet, wie Kliniken-Pressesprecher Ralf Reuter auf Anfrage dazu sagte. »Dennoch kann es in einzelnen Bereichen zu Verzögerungen oder Verschiebungen von geplanten Eingriffen oder Untersuchungen kommen. Wir sind sehr bemüht, eventuelle Wartezeiten für die Patienten so gering wie möglich zu halten«, so Reuter. Der Marburger Bund verhandle mit dem Verband der Kommunalen Arbeitgeber. Die Kliniken Südostbayern und ihre Patienten als Leidtragende des Streiks hätten »realistisch gesehen keine Möglichkeit der Einflussnahme auf das Verhandlungsergebnis«. Dennoch, so bestätigte Christian Stroh vom Marburger Bund, Streikleiter am Standort Traunstein, habe der Warnstreik zu teilweise erheblichen Behinderungen des Betriebs geführt. »Planbare und für den Patienten ohne Gefahr aufschiebbare Operationen wurden ebenso abgesagt wie kardiologische Untersuchungen, etwa von Schrittmachern oder Herzkatheteruntersuchungen.«
Laut Marburger Bund waren rund 1500 Ärzte aus dem Freistaat an der zentralen Kundgebung beteiligt, bundesweit waren es rund 6000 Ärzte. Die Gewerkschaft fordert einen Inflationsausgleich von rund 10,5 Prozent plus eine lineare Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Um Arbeitsbedingungen gehe es dieses Mal explizit nicht, so Stroh. Das werde erst zum Jahresende wieder verhandelt. Am 22. Mai trifft sich der Marburger Bund mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) zur nächsten Verhandlungsrunde.
coho