Klimaschutz-Demo in Traunstein: "Fridays for Future" mobilisiert 550 Teilnehmer
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»Advent, Advent, die Erde brennt!« – Unter diesem Motto stand die Demo der »Fridays for Future« Bewegung in Traunstein. Rund 550 Teilnehmer hatten sich beteiligt und zogen vom Bahnhofsplatz auf den Stadtplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfand.

»Advent, Advent, die Erde brennt!« – Klimaschutz-Demo in Traunstein

Traunstein – »Die Schulen machen es uns zwar immer schwerer, aber wir sind trotzdem sehr zufrieden mit der Beteiligung.« Tobias Kohler und seine Mitstreiter der »Fridays for Future«-Gruppe Traunstein haben am Freitag nach eigener Schätzung rund 550 Teilnehmer für die Klimaschutzdemo in der Großen Kreisstadt mobilisiert. Motto: »Advent, Advent, die Erde brennt!«


Den weltweiten Protesttag unterstützten die heimischen Aktivisten mit einem Demonstrationszug, der sich – »weil es für unsere Erde schon fünf nach zwölf ist« – um 12.05 Uhr vom Bahnhofsplatz in Bewegung setzte.

»Diesmal waren es weniger Jugendliche als im September«, sagt Tobias Kohler. Der 15-Jährige führt das auf die zunehmend strikteren Konsequenzen zurück, die an manchen Schulen drohen, wenn man während der Unterrichtszeit für eine bessere Klimapolitik demonstriert. Wenn man mit Verweisen, Ordnungsmaßnahmen oder dem Ausschluss von Klassenfahrten konfrontiert werde, trauten sich manche Schüler eben nicht mehr auf die Straße.

Umso mehr freut es den Zehntklässler vom Chiemgau-Gymnasium Traunstein, dass sich immer mehr Erwachsene solidarisch mit der »Fridays for Future«-Bewegung zeigen. »Es haben viele Ältere mitdemonstriert, auch der Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz und Greenpeace waren dabei. Das zeigt, dass die Rettung unseres Planeten ein gesamtgesellschaftliches und generationenübergreifendes Anliegen ist.« Auch vom Priener Gymnasium waren mehrere Teilnehmer mit dem Zug angereist.

Zur Kundgebung am Stadtplatz hatten die Organisatoren wieder die Landtagsabgeordnete und Landratskandidatin Gisela Sengl eingeladen. Die Grünen-Politikerin aus Sondermoning sprach den »Fridays for Future«-Anhängern ein großes Lob aus – dafür, dass sie die Erkenntnisse über die Erderwärmung und die drohende Klimakatastrophe aus dem wissenschaftlichen Elfenbeinturm herausgeholt hätten.

Die Dringlichkeit, endlich zu handeln, sei nun in der Bevölkerung angekommen. »Die Menschen hinterfragen, wie sie sich fortbewegen, was sie essen und konsumieren.« Das Problem sei, dass die Politik bisher versäumt habe, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen.

»Der Öffentliche Personennahverkehr muss viel attraktiver werden. Es kann nicht sein, das Fliegen oft billiger ist, als Zugfahren.« Ihr sei es wichtig, zu vermitteln, dass man vor den nötigen Veränderungen keine Angst haben müsse. Sengl: »In einer Welt zu leben mit besserer Luft, mit weniger Geldgier und Ausbeutung ist ein Ziel, für das sich der Einsatz lohnt.« tt

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