Durchschnittlich entfielen auf jeden Tag rund 79 Einsätze, die die BRK-Rettungskräfte im Landkreisgebiet bewältigen mussten. Das bedeutet, dass die Helfer rein statistisch rund um die Uhr alle 18 Minuten ausrücken mussten.
Das Gros der Einsätze bildeten Krankentransporte (14.845 Einsätze), Notarzteinsätze (4448) und Notfalleinsätze (3107). In die Kategorie Krankentransporte fallen etwa Transporte zum Krankenhaus, Verlegungs- und Heimfahrten, Dialyse-Fahrten sowie Fahrten zu ambulanten Operationen, Vor- und Nachbehandlungen und zur Strahlen- oder Chemotherapie.
Der häufigste Grund für Notarzt- und Notfalleinsätze waren internistische Notfälle (wie zum Beispiel Herzinfarkt, Lungenentzündung oder Blutzuckerentgleisungen) sowie Unfälle in verschiedenen Kontexten (zum Beispiel Arbeit, Straßenverkehr, Freizeit oder Schule). Zu den 22.400 verrechnungsfähigen Einsätzen kommen nicht verrechnungsfähige Einsätze (6301) hinzu wie beispielsweise Gebietsabsicherungen oder zurückgenommene Alarmierungen.
Im Vergleich zum Jahr 2018 stieg die Gesamtzahl der Einsätze leicht an (um 1,3 Prozent). Dieser Zuwachs basiert auf Anstiegen bei Notarzteinsätzen (3,7 Prozent) und Notfalleinsätzen (5,1 Prozent). Die Zahl der Krankentransporte ging gegenüber dem Vorjahr leicht zurück (um 0,6 Prozent).
Bei den im Einsatz gefahrenen Kilometern wurde eine Steigerung von 3,4 Prozent verzeichnet. Insgesamt legten die zehn Rettungs- und sieben Krankentransportwagen des BRK-Kreisverbands Traunstein 987.239 Kilometer zurück. Hinzu kommen rund 160.000 Einsatzkilometer, die in Notarzteinsatzfahrzeugen (NEF) absolviert wurden. Die Gesamtkilometerzahl von rund 1,15 Millionen Kilometern entspricht rund dreimal der Distanz zwischen Erde und Mond.
Im Landkreis Traunstein leistet weit überwiegend das Rote Kreuz den Rettungsdienst und unterhält dazu sieben rund um die Uhr besetzte Rettungswachen in Traunstein, Traunreut, Trostberg, Grassau, Ruhpolding, Fridolfing und Reit im Winkl sowie fünf Standorte für Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF). Dadurch wird gewährleistet, dass im Notfall jeder Ort im Landkreis an einer öffentlichen Straße zügig von einem BRK-Rettungsdienstfahrzeug erreicht werden kann.
In weiter von den Rettungswachen entfernt gelegenen Gemeinden wie Schnaitsee wurde zudem ein Helfer-vor-Ort-Dienst aufgebaut, um das Zeitintervall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu über- brücken und im Notfall mit lebensrettenden Sofortmaßnahmen zu beginnen. Dieser hohe Aufwand an Personal und Infrastruktur ist nötig, um auch bei größeren Schadensereignissen schnell und wirksam helfen zu können.
BRK-Rettungsdienstleiter Hermann Schramm verweist exemplarisch auf einen schweren Unfall im August auf der Bundesstraße 299. »Durch den Unfall wurden mit einem Schlag sieben Personen teils schwerstverletzt und waren auf sofortige medizinische Versorgung angewiesen. Wir waren mit 33 Rettungskräften und 13 Fahrzeugen im Einsatz, um die Rettungsmaßnahmen zu koordinieren, die Patienten bestmöglich erstversorgen zu können und den Transport in die Kliniken zu übernehmen.«
Schramm weiter: »Ein solcher Einsatz kann nur geleistet werden, wenn entsprechende Vorbereitungen getroffen werden und ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen.« fb