Weil das Gebäude nicht mehr in vollem Umfang standsicher ist, hat die Stadt das Parkhaus im Sommer geschlossen. Und in der Folge hat sie dann den Abbruch eingeleitet. Mit der Planung beauftragt ist ein Fachmann, die Arbeiten beginnen voraussichtlich im März. An dieser Stelle will die Stadt alsdann fürs Erste oberirdische Stellplätze anlegen. Eine endgültige Nutzung hat sie noch nicht festgelegt.
In der Unteren Stadt von Tür zu Tür gegangen
Wagnerbeger und seine Mitstreiter fordern, das Parkhaus zu erhalten. Insbesondere wollen sie die Stellplätze nicht verlieren. Nach einer Besichtigung des gesperrten Gebäudes einschließlich Selbstanzeige haben sie rund eine Woche lang Unterschriften gegen den Abriss gesammelt.
Sie hätten, wie Wagnerberger sagt, Klinken geputzt. Sie seien in der Unteren Stadt und in angrenzenden Bereichen von Tür zu Tür gegangen. Insgesamt seien, so Wagnerberger, 380 Unterschriften zusammengekommen, die er schließlich im Rathaus an die Verwaltung übergeben habe.

»Die Unterschriften wurden abgegeben, haben aber keinerlei rechtliche Auswirkung«, sagte Oberbürgermeister Christian Kegel gegenüber dem Traunsteiner Tagblatt.
Das Procedere sei in mehreren Stadtratsbeschlüssen bereits festgelegt worden. So habe das Gremium im Januar 2018 einstimmig entschieden, das Parkhaus nicht zu sanieren und nur noch so lange zu betreiben, wie die Standsicherheit attestiert wird. »Der Rest ist ja bekannt.« Kegel: »Es stellt sich mir daher schon die Frage, warum diese Unterschriftenaktion nicht spätestens im Frühjahr 2018 gestartet wurde, als noch nicht absehbar war, dass man dieses Parkhaus nur noch bis Sommer 2019 würde betreiben können.«
»Als Parkhaus nie recht angenommen worden«
Im Übrigen sei es aber so, so der Oberbürgermeister weiter, dass eine Sanierung, die mittlerweile weit mehr als eine Million Euro kosten würde, baulich keine Verbesserung bringen würde, da die Parkbuchten und die Auffahrten dann immer noch so beengt wären wie 1996 bei der Einweihung. »Dieses Haus ist aber als öffentliches Parkhaus nie recht angenommen worden, die Auslastung lag unter 20 Prozent. Und zu erwarten, dass die Stadt ein Parkhaus mit Millionenaufwand für eine private Nutzung saniert, wäre wohl kaum realistisch. Das dürfen wir im Übrigen auch gar nicht.«
Der zweite Stadtratsbeschluss vom November 2019 legt nach Angaben des Oberbürgermeisters das genaue Vorgehen für den Abriss im kommenden Frühjahr fest. pü