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Wie in allen Kindertagesstätten im Traunreuter Stadtgebiet hat auch im katholischen Kindergarten an der Dresdner Straße der Alltag begonnen. Noch sind hier nicht alle Stühlchen besetzt. (Foto: Rasch)

»Wir sind ringsum ausgebucht«

Traunreut – Einige Kinder, die heuer zum ersten Mal eine der Kindertagesstätten in der Stadt Traunreut besuchen, haben den Trennungsschmerz und die Eingewöhnungsphase bereits hinter sich. Denn vereinzelt haben Einrichtungen bereits Ende August den Betrieb wieder aufgenommen.


Offiziell hat das Kindergartenjahr 2018/2019 am Montag angefangen. Eine Umfrage in den Kindergärten und Kinderkrippen im Stadtgebiet ergab, dass mit Ausnahme im neuen Waldkindergarten »Waldkäfer« alle Stühlchen besetzt sind. »Wir sind ringsum ausgebucht«, bestätigt auch die Stadtverwaltung.

Wie berichtet, hat der neue Waldkindergarten der ISG (Integrative Sozialpädagogische Gruppenarbeit) nahe den Traunreuter Schrebergärten noch Plätze frei. In der Tagesstätte werden Kinder ab drei Jahren von 7.30 bis 13.30 Uhr betreut. Mit dieser Einrichtung konnten die Kapazitäten erweitert werden und auch im katholischen Kindergarten in der Adalbert-Stifter-Straße wurde die stillgelegte vierte Gruppe wieder aktiviert.

Neubau mit 100 Plätzen in einem Jahr bezugsfertig

In den Tagesstätten in der Kernstadt ist nach wie vor ein hoher Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund feststellbar. Hier steht auch die Sprachförderung im Fokus. Während die Anzahl der Kinder aus Flüchtlingsfamilien, auch wegen der Statusanerkennung, stagniert, ist laut einer Studie über die demografische Entwicklung in Traunreut mit weiteren Zuzügen, insbesondere durch Familien aus Osteuropa zu rechnen. Diese Zuzüge werden sich laut der Studie auch auf die Kindertagesstätten auswirken. Der Stadtrat hat darauf bereits im vergangenen Jahr reagiert und beschlossen, einen weiteren Kindergarten mit 100 Plätzen zu bauen. Wenn alles reibungslos läuft, soll der neue Kindergarten am westlichen Stadtrand am 1. September 2019 in Betrieb gehen. Nach Angaben der Stadtverwaltung liegen dafür auch schon einige Anmeldungen vor.

Durch den neuen Kindergarten kann dann die fünfte Gruppe im städtischen Kindergarten an der Johann-Hinrich-Wichern-Straße aufgelöst werden. Hier sind die 125 Plätze im laufenden Kindergartenjahr voll ausgebucht, erklärte die Leiterin Heidemarie Ries-Grabner. Sehr gut angenommen werde hier der Früh- und Spätdienst. Der Kindergarten ist durchgehend von 7 bis 17 Uhr geöffnet. Unmittelbar daneben befindet sich die städtische Kinderkrippe »Bunter Schmetterling.« Die viergruppige Krippe ist ebenso ausgebucht wie das »Zwergenland«, als weitere städtische Krippe mit 50 Plätzen an der Brandenburger Straße.

Die Stadt Traunreut ist auch Träger des Kindergartens in St. Georgen. »Auch wir sind ausgebucht«, erklärte Leiterin Silvia Arndt. Aktuell besuchen viele Kinder unter drei Jahren den viergruppigen Kindergarten. Neu eingestellt wurde eine Kinderpflegerin und es werden dort auch eine Vor- und eine Berufspraktikantin ausgebildet. Die Öffnungszeiten von 7.30 bis 15.30 Uhr sind gleich geblieben. »Es hat bisher keine Anfragen gegeben für eine längere Öffnungszeit«, so Arndt.

»Notplätze« durch Wegzüge

Zwei »Notplätze« könnte der katholische Kindergarten an der Dresdner Straße anbieten, nachdem zwei Kinder wegen Wegzugs kurzfristig abgemeldet wurden. In der Regel besuchen diesen Kindergarten Kinder von drei bis sechs Jahren. »Wir haben relativ wenig Kinder unter drei Jahren«, sagte die Leiterin Evi Eisenhut. Überwiegend besuchen die Kinder den Kindergarten bis 14 Uhr. Geöffnet ist er von 7.30 bis 16 Uhr. Besonders erfreut seien die Kinder von dem neuen Spielturm im Garten, der mit finanzieller Unterstützung der Stadt Traunreut angeschafft wurde.

Der dritte katholische Kindergarten in Traunwalchen hat mit einem Erzieher-Praktikanten »männliche Unterstützung« bekommen. Auch hier sind nach Angaben der Leiterin Elisabeth Mühlbacher alle drei Gruppen mit 75 Plätzen ausgebucht. Der Kindergarten ist am Montag und Freitag von 7 bis 14.30 Uhr geöffnet und an den übrigen Wochentagen von 7 bis 16.30 Uhr. Elisabeth Mühlbacher wünscht allen Kindern einen »schönen Start.«

Ausgelastet sind auch der Kindergarten und die Kinderkrippe im »Haus für Kinder« der Jugendsiedlung. Es gibt hier drei Kindergarten-Gruppen und zwei Krippen-Gruppen. Die Einrichtung bietet auch sogenannte Integrativ-Plätze an. Sechs Plätze im Kindergarten und drei in der Krippe. Nach Angaben der Leiterin Daniela Schwarz funktioniere hier die Zusammenarbeit mit dem Wilhelm-Löhe-Förderzentrum ausgezeichnet.

Von vollen Häusern berichten auch der evangelische Kindergarten sowie der Vereinskindergarten und der Kinderhort der katholischen Kirche. Im evangelisch-lutherischen Kindergarten gibt es drei Gruppen: zwei Regelgruppen und eine U-3-Gruppe. Die Leiterin Manuela Ahne freut sich über zusätzliches Personal. »Wir haben eine neue Erzieherin für die Krippe und eine Erzieher-Praktikantin und können damit die Qualität noch mehr steigern. Bei uns zählt jede Hand.« Eine neue Kinderpflegerin wurde auch im Vereinskindergarten eingestellt, der neben Englisch für Vorschulkinder auch Yoga (»Kleine Yogis«) anbietet. »Wir haben elf neue Kinder bekommen«, erklärte Leiterin Claudia Thönißen. Damit sind auch hier die zwei Gruppen wieder voll belegt. Im katholischen Kinderhort an der Adalbert-Stifter-Straße, der zum Teil auch in den Ferien geöffnet hat, werden Schüler aus allen Schulen im Stadtgebiet während des Schuljahrs von 11 bis 17 Uhr betreut.

Mutter-Kind-Gruppe überbelegt

Auch heuer wieder überbelegt ist die Mutter-Kind-Gruppe des Mehrgenerationenhauses, die von Montag bis Donnerstag, von 8.30 bis 11.30 Uhr geöffnet ist. In der »Familienschatzinsel« werden generell Eltern oder Alleinerziehende mit Kindern (bis sechs Jahre) betreut, die noch keine Kontakte haben. Nach Angaben von Irmgard Riedl überlegt die Einrichtung, den Freitag als weiteren Öffnungstag dazu zu nehmen. ga

 

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