Um das Projekt überhaupt umsetzen zu können, musste mit dem Besitzer des Gebäudes, der Familie Dubravac, die die Immobilie vor rund vier Jahren erworben hatte, ein entsprechender Vertrag geschlossen werden. Die Verhandlungen zwischen der Stadt Traunreut und dem neuen Besitzer zogen sich hin. Doch man konnte sich letztendlich gütlich einigen und eine Dienstbarkeit eintragen lassen, die eine dauerhafte Nutzung der Passage (Durchwegung) sichert. »Dafür bin ich sehr dankbar«, räumte Dangschat bei einem Pressetermin ein.
Der Durchgang soll allen Kulturschaffenden aus der Stadt Traunreut als Werbeträger dienen: Links und rechts des circa 2,50 Meter breiten Wegs können die Kulturvereine zum Beispiel in Schaukästen ihr Programm präsentieren. Eine konkrete Planung muss aber erst noch erstellt werden.
Fest steht, dass der Weg eine attraktive Beleuchtung erhalten soll. Außerdem soll ein ansprechendes Bepflanzungskonzept für den nicht überdachten Außenbereich mit in die Gestaltung einfließen. Was die Finanzierung betrifft, konnte bereits ein Grundstock angelegt werden. Aus einem europäischen Fördertopf für städtebauliche Maßnahmen hat die Stadt Traunreut fast 280.000 Euro erhalten. Mit diesem Geld sollen neben der »Kulturpassage« ein Leerstandskataster eingerichtet und eine Online-Plattform aufgebaut werden.
Dangschat geht davon aus, dass mit der Umsetzung des Projekts im Laufe des Jahres 2023 zu rechnen sein wird im Zuge des Kantstraßenausbaus, mit dem ebenfalls nächstes Jahr begonnen werden soll. Gleichzeitig hoffen Dangschat und die Familie Dubravac, bis dahin das leer stehende Gebäude wieder zu beleben. Bis vor rund zwei Jahren befand sich in dem Wohn- und Geschäftshaus ein Reisebüro. Die neuen Besitzer denken unter anderem auch an eine Gastronomie: »Eine Art Stadtcafé könnte ich mir vorstellen«, sagte Samir Dubravac.
ga