Corona-Patienten
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Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Vorhaben von FW und LiZ gescheitert: Sie wollten Geld an Klinikpersonal spenden

Traunreut – Die geplante Aktion der Freien Wähler und der Liberalen Initiative Zukunft (LiZ) Traunreut, eine landkreisweite Spendensammlung für Mitarbeiter im Krankenhaus-Klinikverbund des Landkreises Traunstein zu initiieren, ist nach hinten losgegangen.


Ursprünglich sollte ein damit verbundener, offizieller Antrag der beiden politischen Gruppierungen in der Jahresabschlusssitzung des Stadtrats abgesegnet werden. Doch dazu kam es nicht: Wie Bürgermeister Hans Peter Dangschat (CSU) mitteilte, habe die Kämmerei mit dem Klinikum Traunstein Rücksprache gehalten und zur Antwort bekommen, dass die Klinik keine Spenden für die Gemeinschaft, also für Einzelpersonen, entgegennehmen dürfe. Insofern erledigte sich eine Bestätigung durch den Stadtrat.

Noch vor der Behandlung des Antrags im Stadtrat hatten die Freien Wähler und die L!Z die geplante Spendenaktion öffentlich beworben. Daraufhin hatten die Mitarbeiter des Krankenhauses unterschiedlich reagiert. Nach Angaben von Dangschat sei in der Stadtverwaltung eine Reihe von Anrufen mit unterschiedlichen Meinungen eingegangen: Von der »Super Idee« bis hin zu »Wir sind keine Almosenempfänger«.

Die Freien Wähler und die L!Z wollen mit ihrer Idee den Mitarbeitern im Klinikverbund ihre Wertschätzung für die geleistete Arbeit in der Corona-Pandemie ausdrücken und sie ein klein wenig finanziell unterstützen. »Die Mitarbeiter leisten nunmehr seit über anderthalb Jahren Unglaubliches bezüglich der zusätzlichen Anforderungen basierend auf der Covid-19-Pandemie. Zusätzlich erschwert wird dies durch Impfverweigerer sowie Corona-Leugner als Patienten auf diesen Stationen in den Krankenhäusern dadurch, wie manche Krankenhausmitarbeiter aus jenem Patientenkreis dann auch noch behandelt werden«, heißt es in dem Antragsschreiben.

Nachdem aber politische Gruppierungen solche Spendenaktionen nicht über die eigene Organisation abwickeln können, sollte das über die Stadt Traunreut ermöglicht werden. So weit möglich, sollte die Stadt auch Spendenbescheinigungen ausstellen.

Mollner will noch einmal nachhaken

Und so hatten es sich die Ideen-Geber die Aktion vorgestellt: Über die Stadt Traunreut sollte ein Spendenkonto eingerichtet werden, an welches alle Bürger des Landkreises Traunstein und darüber hinaus für diese landkreisweite Spendenaktion für Intensivpflegeteams und die Mitarbeiter auf den Corona-Stationen des Klinikverbunds im Landkreis Traunstein spenden können. Die Spendenaktion sollte bis 15. Januar laufen. Der gespendete Betrag sollte dann an den Leiter des Klinikverbunds übergeben werden. L!Z-Sprecher Michael Mollner überraschte die Aussage des Bürgermeisters, dass die Klinik keine Spenden für die Gemeinschaft entgegennehmen dürfe und deshalb die geplante Aktion über die Stadt Traunreut abzuwickeln, geplatzt sei. Nach seinen Informationen sei auch in den Landkreisen Altötting und Mühldorf eine Spendenaktion für Klinikmitarbeiter durchgeführt worden, bei der 15.000 Euro zusammengekommen seien. Die Mitarbeiter seien darüber sehr dankbar gewesen. Er verstehe nicht, dass in Altötting und Mühldorf etwas möglich sei, was in Traunstein nicht möglich sei, sagte Mollner und kündigte an, noch einmal nachzuhaken.

ga

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