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Simon, Sebastian und Marina warten auf den Bus nach Niedling: An dieser Haltestelle an der Kreisstraße im Unterdorf Traunwalchen steigen die Schüler der Carl-Orff-Schule seit diesem Schuljahr in den Bus nach Hause ein. (Foto: Rasch)

Startprobleme bei der Schülerbeförderung: Wechsel des Busstandorts sorgt in Traunwalchner Bürgerversammlung für Diskussion

Traunreut – Mit dem neuen Schuljahr und dem damit verbundenen Wechsel des Busstandorts gibt es bei der Schülerbeförderung an der Carl-Orff-Grundschule Traunwalchen Startprobleme. Die Eltern der Schulbuskinder sind wegen des Wechsels verunsichert und klagten in der Bürgerversammlung über überfüllte Busse und mangelnde Information.


Die Eltern seien im Vorfeld weder über die Änderung informiert worden, noch habe es für die Kinder eine Einweisung gegeben, lauteten die Vorwürfe. Es sei unverantwortlich, vor allem den Erstklässlern gegenüber. Die Kinder wüssten nicht, wie spät es ist und hätten zwischen Schulschluss und Abfahrt gerade mal 13 Minuten Zeit bis zur Bushaltestelle, erklärte die Stellvertretende Schulleiterin, Antje Abels. »Sicherheitstechnisch ist das für die Schülerinnen und Schüler unverantwortlich«, sagte Abels. Sie teilte auch mit, dass die Busschüler in den nächsten Wochen von Vertretern der Schule zur Haltestelle begleitet werden.

Seit dem neuen Schuljahr hält der Bus in Richtung Niedling mittags nicht mehr unmittelbar an der Schule, sondern die Kinder müssen rund 450 Meter zur Bushaltestelle an der Kreisstraße gehen. Wie Bernhard Pecher von der Stadtverwaltung erklärte, sei auch die Stadt Traunreut angehalten, bei der Schülerbeförderung vorrangig den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu nutzen. Diese Busse halten ausschließlich an den dafür vorgesehenen Haltestellen. Orte, die keinen Anschluss an den ÖPNV haben, werden im sogenannten freigestellten oder organisierten Schülerverkehr angefahren. Da beide Beförderungsarten an die RVO beziehungsweise deren Subunternehmen vergeben sind, komme es hier mitunter zu Vermischungen und Unsicherheiten. Warum die Linien des ÖPNV offenbar im Gegensatz zu den Vorjahren nicht mehr direkt an der Schule halten, müsse laut Pecher erfragt werden.

Kinder müssen sich im Bus Platz teilen

Wie eine Mutter schilderte, komme es vor, dass sich in dem kleinen Bus zwei Kinder einen Platz teilen müssen. Laut Pecher gebe es auch im Schülerverkehr keinen Anspruch auf einen Sitzplatz. Die Auslastung sei immer an den Zulassungsbestimmungen der Fahrzeuge gekoppelt. Große Busse hätten in der Regel eine ausgewiesene Anzahl von Stehplätzen, bei kleineren sei es hingegen unzulässig, mehr Personen mitzunehmen als zugelassene Sitzplätze vorhanden seien.

Dass hier allgemeiner Klärungsbedarf besteht und es an mehreren Ecken nicht so läuft, darüber waren sich die Vertreter der Stadtverwaltung einig. Um die Problematik nicht auf die lange Bank zu schieben, schlug Bürgermeister Hans-Peter Dangschat vor, einen »Runden Tisch« mit dem Busunternehmen und Vertretern der Schule anzuberaumen. Wenn terminlich möglich, soll der »Runde Tisch« schon nächste Woche zusammenkommen.

Mitnehmen in die nächste Verkehrsschau will Dangschat die Anregung von Frank Janetzky, an der Gabelung der Straße, die im Unterdorf nach Niedling und Arleting beziehungsweise in die Mühlenstraße abzweigt, eine zusätzliche Rechts-Links-Beschilderung anzubringen. In dem Kreuzungsbereich werde die Vorfahrtsregelung oft missachtet und es käme immer wieder zu Unfällen, sagte Janetzky. Nach Angaben von Sarah Wirth von der Stadtverwaltung sei die Anregung einer zusätzlichen Beschilderung mit der Polizei thematisiert worden. Die Polizei habe aber von einer zusätzlichen Rechts-vor-Links-Beschilderung abgeraten.

Den Rasern in Zweckham Einhalt durch Radarkontrollen zu gebieten, forderte Georg Brunner aus Zweckham. Trotz einer 50-er Beschilderung und einer mobilen Digital-Geschwindigkeitsanzeige, sei keine Verbesserung eingetreten, sagte Brunner. Autofahrer in Richtung Kammer würden bereits vor dem Weiher im Ort auf das Gaspedal drücken. Er bedauerte, dass er vom Traunreuter Ordnungsamt bis jetzt keine Antwort über eine mögliche Auswertung des Verkehrsaufkommens in Zweckham bekommen habe.

In Anbetracht der Diskussion um den Ausbau der Windenergie regte Janetzy auch an, nachdem der Windpark in Baumham in der Gemeinde Palling zum Verkauf stehe, als Stadt ein Windrad zu erwerben. Dangschat erinnerte daran, dass sich der Stadtrat gemeinsam mit den Nachbarkommunen gegen den sogenannten Sieben-Eichen-Standort ausgesprochen habe. Seit Februar dieses Jahres sei aber beim Thema Energie alles auf den Kopf gestellt worden. Die Region Traunreut liege in einem Bereich, in dem Windenergie gut durchkalkuliert werden müsse.

»Ist da schon was im Busch?«

»Ist da schon was im Busch?«, wollte Engelbert Glück aus Biebing wissen. Damit meinte er die Neutrassierung der Bundesstraße 304 des Streckenabschnitts zwischen Aiging und Matzing. Seinen Angaben zufolge seien im Hinblick auf die Neutrassierung in diesem Bereich Bodenbohrungen durchgeführt worden und ihm sei dabei mitgeteilt worden, dass diese Bohrungen mit der B 304 in Zusammenhang stünden. Laut dem Bürgermeister sind die Planungen für diesen Trassen-Abschnitt noch nicht so weit vorangeschritten. Es gebe aber Überlegungen einer neuen Zufahrt bei Matzing.

Glück regte auch an,die Löschwasser-Zisternen nicht mit wertvollem Trinkwasser zu befüllen. Diesbezüglich soll jetzt recherchiert werden, ob hier eine Möglichkeit bestehe. Wann die geplante Kletterhalle in Traunreut umgesetzt wird, dazu konnte Dangschat keinen konkreten Zeitpunkt nennen. Wie berichtet, soll an der Kolpingstraße eine 14 Meter hohe Kletterhalle entstehen. »Das Vorhaben ist privatwirtschaftlich und im Moment gibt es keinen Zeitpunkt, wann es los geht«, erklärte der Bürgermeister auf Anfrage von Ingrid Kurz.

Den Ortsteil Traunwalchen betreffend, informierte Dangschat die Besucher über die Zukunft des Pfarrkindergartens. Der Kindergarten sei baulich nicht in bestem Zustand. Deshalb stünden seitens des Trägers, der katholischen Kirchenstiftung, und der Stadt Traunreut Überlegungen im Raum, den über 50 Jahre alten Rundbau zu sanieren oder ein neues Grundstück zu suchen und neu zu bauen. Laut einer Bedarfsermittlung sollten in Traunwalchen zwei Kindergarten- und eine Krippengruppe vorgehalten werden. Vorschläge – ob Sanierung oder Neubau – sollen in Kürze dem Stadtrat vorgestellt werden, sagte Dangschat. Weiter stellte der Bürgermeister heraus, dass die Carl-Orff-Schule ein wichtiger Grundschulstandort im Stadtgebiet sei. In den letzten fünf Jahren seien rund 800.000 Euro in die Sanierung der Schule geflossen. Rund 36.000 Euro seien in die Sanierung des Spielplatzes in der Wohnsiedlung Zachersdorfer Äcker geflossen. Der Spielplatz sei grundlegend saniert worden, Spielgeräte seien ausgetauscht oder neu angeschafft worden.

ga

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