Bildtext einblenden
Neben diesem Kinderspielplatz im Wohngebiet »Walchenfeld« gibt es im Traunreuter Stadtgebiet zwölf weitere öffentliche Spielplätze. Nach Auffassung der Freien Wähler sollte aber auch für die Jugendlichen eine Freizeiteinrichtung in Form eines Spieleparks eingerichtet werden, sobald es die Haushaltslage zulässt. (Archivfoto: Rasch)

Spielepark für Jugendliche in Planung

Traunreut – In Traunreut gibt es derzeit 13 öffentliche Kinderspielplätze. Was nach Ansicht der Freien Wähler noch fehlt, ist ein Spielepark vor allem für Jugendliche mit einem Fahrradparcours, einer Kletterwand, einer Seilrutsche oder Ähnlichem.


Um das Projekt anzuleiern, muss aber zunächst ein Standort ausfindig gemacht und ein Konzept erstellt werden. Sobald sich die Haushaltslage der Stadt entspannt hat, sollte das Projekt laut Antrag der Freien Wähler dann umgesetzt werden. Das Projekt wurde vom Bauausschuss grundsätzlich befürwortet.

Nach Angaben von Bürgermeister Hans-Peter Dangschat (CSU) habe die Kämmerei gewarnt, die Planungen, wie von den Freien Wählern beantragt, schon im nächsten Haushalt zu berücksichtigen. Entsprechend war auch der Beschlussvorschlag formuliert, nämlich, die Vorschläge für das Projekt in den nächsten Haushalten zu erarbeiten. Auf Drängen einiger Räte wurde aber aus den »nächsten Haushaltsjahren« doch »kommendes Haushaltsjahr.«

Paul Obermeier plädiert für eine zeitnahe Umsetzung. »Wir brauchen als größte Stadt im Landkreis Traunstein selber einen solchen Spielepark, um beispielsweise nicht nach Traunstein fahren zu müssen«, forderte er. Auch Veronika Lauber (Grüne) sprach sich für eine zeitnahe Umsetzung aus. Der Spielepark sei für ältere Kinder und Jugendliche angedacht, die gerade in Zeiten wie diesen die Leidtragenden seien und Unterstützung bräuchten, sagte Lauber.

Michael Mollner (L!Z) regte an, die bestehenden Spielplätze zu ertüchtigen und Alexander Gruber (CSU) schlug vor, die Grünfläche im Freibad in Erwägung zu ziehen und eine Art Combi-Platz zu errichten: »Platz wäre da.« Adolf Trenker (FW) forderte ein Konzept und eine Kostenschätzung, bevor man in eine Detailplanung einsteige.

CSU-Stadtrat Hans Jobst konnte die Haltung der Freien Wähler nicht nachvollziehen, zumal die Fraktion den laufenden Haushalt abgelehnt hatte: »Zuerst lehne ich den Haushalt ab und dann stelle ich solche Anträge«, sagte er verwundert. In Traunreut gebe es genug Spielplätze. Ob ein Spielepark unbedingt notwendig ist, stelle er infrage. Wenn ein solcher gewünscht werde, müsse man sich aber im Klaren sein, dass nicht nur die Umsetzung Geld koste, sondern auch die Instandhaltung.

Aus Sicht von Stadtbaumeister Thomas Gätzsch-mann könnte die Verwaltung versuchen, eine Grobplanung aufzumachen und sich von Experten beraten zu lassen: »Das könnten wir schon jetzt als Vorarbeit machen«. Was den Standort und die Fläche betreffe, schlug er vor, einen ähnlichen Antrag der Bürgerliste, der ebenfalls behandelt wurde, mit einzubeziehen. Die Bürgerliste hatte bereits im Mai beantragt, die Sport- und Freizeiteinrichtungen zu erweitern.

Die Vorschläge, einen »Pumptrack« oder einen natürlichen Erlebnispfad zu errichten, sollten nach Auffassung jedoch unbürokratisch und ohne externen Planer umgesetzt werden. »Wir wollen mit einer 'schlanken' Lösung anstatt einer Luxusausführung ins Rennen gehen«, erklärte Bürgerlistenchef Sepp Winkler nach dem Motto »Was hab ich schon und wie kann ich das sinnvoll nutzen.«

Dazu gehören nach Auffassung der Bürgerliste auch die Ertüchtigung des Skating-Platzes beim Jugendzentrum und die Sanierung des Bolzplatzgeländes an der Nettunoallee. Nicht nur der Bolzplatz sollte in einen sauberen Zustand gebracht werden. Auch an die Eigentümer der angrenzenden Tiefgarage sollte appelliert werden, die mit Graffiti übersprühte Wand der Tiefgarage zu überstreichen. Als Alternative schlägt die Bürgerliste hier vor, die Übertünchung der Tiefgaragenwand mit Einverständnis der Eigentümer vom Bauhof erledigen zu lassen.

Nach Angaben der Verwaltung werde der Bolzplatz regelmäßig kontrolliert und gesäubert. In der Tat müsse hier aber noch mehr kontrolliert werden, sagte Dangschat. Der Antrag wurde grundsätzlich und einstimmig begrüßt. Gegen die Stimme des Bürgermeisters wurde auch beschlossen, die Vorhaben bereits im Haushalt 2022 zu berücksichtigen. Die Empfehlungen der beiden Anträge wurden am gestrigen Dienstag auch in der Stadtratssitzung behandelt.

Seit der Corona-Krise werden in den Ausschüssen respektive im Stadtrat nur besonders dringende Angelegenheiten behandelt. Die Bürgerliste vertrat jedoch die Auffassung, dass der Antrag vom April dieses Jahres nun dringend behandelt werden müsse. Die Dringlichkeit leite sich daraus her, dass nicht absehbar sei, wie lange es die Corona bedingten Beschränkungen im Sport und im Freizeitbereich noch gebe, heißt es in dem Antrag.

ga

Mehr aus Traunreut