Der feierliche Akt wurde von einer Abordnung der Blaskapelle Traunwalchen musikalisch umrahmt. Mit einem Glas Sekt stießen alle auf das gute Gelingen der rund 4,5 Millionen Euro teuren Baumaßnahme an.
Drei Grundstücke standen zur Wahl
Aufgrund der großen Nachfrage an Kindertagesstättenplätzen musste der Stadtrat handeln und entschied sich dafür, auf dem städtischen Grundstück am westlichen Stadtrand einen Kindergarten mit 125 Plätzen zu bauen. Nach Angaben von Ritter seien zwei weitere Grundstücke zur Auswahl gestanden: Eines nahe des Wohngebietes Weisbrunn-Waldfeld und ein weiteres am St.-Georgs-Platz. Wegen der Nähe zur umliegenden Wohnbebauung, aber auch wegen der geplanten Neubausiedlung gegenüber des neuen Kindergartens habe sich der Stadtrat mehrheitlich für das Grundstück an der Kolpingstraße ausgesprochen.
Wie mehrfach berichtet, wird der Anschluss an den Kindergarten und an das geplante Wohnbaugebiet »Stocket« gerade hergestellt, in dem die Kolpingstraße entsprechend ausgebaut wird. Über die Entscheidung, den Kindergarten und das neue Wohnbaugebiet über die Kolpingstraße zu erschließen, sind nicht alle Stadträte glücklich. Wegen des ohnehin schon hohen Verkehrsaufkommens in diesem Gebiet befürchten einige Stadträte, dass der zusätzliche Verkehr, der durch den Kindergarten und das Wohngebiet entstehe, ein Verkehrschaos auslösen wird. Die Ideallösung, Kindergarten und Wohngebiet über die Kreisstraße zwischen St. Georgen und Traunreut zu erschließen, scheiterte am Bahnübergang bei der Zufahrt zur Poschenmühle.
Geplant ist, dass der neue Kindergarten im Herbst kommenden Jahres fertig ist. »Wir müssen jetzt sehr viel Gas geben, damit wir das alles schaffen«, sagte Ritter. Fraglich sei es jedoch, ob man es bis zum Kindergartenbeginn am 1. September 2019 schaffen werde.
Im Mai 2018 hatte der Stadtrat einen ersten Entwurf und ein Raumprogramm abgesegnet, auf dessen Grundlage vom Stadtbauamt eine konkrete Planung ausgearbeitet wurde. Nach Angaben von Stadtbaumeister Thomas Gätzschmann sei die Planung bis zur Genehmigungsplanung im eigenen Haus erfolgt und dann an ein privates Architekturbüro übergeben worden. Bis dahin habe maßgeblich die in der Stadtverwaltung angestellte Architektin Ina Veit an der Planung gearbeitet. Bei der Situierung des zweigeschoßigen Gebäudes, das über eine Gesamtgrundfläche von 900 Quadratmetern verfügt, habe man sich dem Gelände mit einer leichten Hanglage angepasst, was den Kindern einen ebenerdigen Ausgang ermöglicht. Zu den Kosten teilte Gätzschmann mit, dass der Freistaat Bayern die Baumaßnahme mit 1,9 Millionen Euro bezuschusst. Die Fördermittelzusage habe die Stadt Traunreut im Mai erhalten, die langersehnte Baugenehmigung sei dann Mitte des Jahres eingegangen.
Kinder sollen sich frei bewegen können
Das Haus soll als teiloffenes Konzept nach der sogenannten zukunftsorientierten Elementarpädagogik geführt werden, bei der sich die Kinder relativ frei bewegen können. Zentrales Element wird eine großzügige Spieltreppe im Zentrum des Baus sein. Um diese Treppe sind im Untergeschoß die Sozial-, Lager,- Technik und Personalräume angeordnet. Ebenso befinden sich im Untergeschoß ein großer Bewegungsraum und eine Kinderküche mit Essbereich. Im Obergeschoß rahmen fünf raumübergreifende Gruppenräume die zentrale Spieltreppe mit Kletterturm ein. Die Kinder können vom Gebäude aus direkt in einen großzügig angelegten Garten laufen. ga