Glücklicherweise gebe es das Pfarrheim, das den Vereinen aber keine Sicherheit biete, erklärte Jobst als Sprecher der Traunwalchner Vereine. Abhilfe könnte in den seit März dieses Jahres leer stehenden Räumen der Carl-Orff-Schule geschaffen werden. Laut einstimmigem Beschluss sollen die Räume der Traunwalchner Dorfgemeinschaft, vertreten durch den Trachtenverein und die Blaskapelle, überlassen werden. Bürgermeister Hans-Peter Dangschat (CSU) wurde damit beauftragt, mit den Vereinen in die Verhandlungen zu treten und einen Mietvertrag abzuschließen.
Durch den Auszug der Jonathan Jugendhilfe gGmbH, die seit September 2015 in der Carl-Orff-Schule Traunwalchen eine Jugendwohngruppe betreut hat, stehen die Räume, mit denen die Traunwalchner Vereine seit Jahren liebäugeln, jetzt wieder leer. Ursprüngliche Ausrichtung der Wohngruppe im Westtrakt der Schule war die Aufnahme von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Dazu wurde vom Landratsamt Traunstein und der Stadt Traunreut ein Mietvertrag für zunächst drei Jahre geschlossen. Im September 2016 hatte der Stadtrat dann eine Umwandlung der Einrichtung in eine reguläre Jugendhilfeeinrichtung beschlossen.
Vor rund zwei Jahren konnte zugunsten der Vereine ein unkomplizierter Kompromiss erreicht werden, in dem ihnen seitens der Stadt Traunreut ein Mehrzweckraum der Schule zur Verfügung gestellt wurde. Der Mehrzweckraum, der 1973 mit großer ehrenamtlicher Hilfe von der damaligen Gemeinde Traunwalchen auf dem Schulgelände gebaut und wegen Platzmangels später als Klassenzimmer der Carl-Orff-Schule genutzt wurde, platzt aber mittlerweile auch aus allen Nähten. Nach Angaben von Jobst bräuchten rund ein Drittel der Vereine Räumlichkeiten, um das Equipment, wie Noten, Instrumente, Bastelmaterial, Trachten oder Fahnen ordentlich verstauen zu können oder kleinere Besprechungen und Proben abzuhalten.
Der Bürgermeister appellierte deshalb an die Mitglieder des Hauptausschusses, eine grundsätzliche Vermietung an die Vereine einzuleiten. »Wir haben keine andere Verwendung für die Räume und auch die Schule benötigt keine zusätzlichen Räume«, so Dangschat.
Während Michael Mollner (L!Z) anmerkte, die gesamtstädtische Umstrukturierung der Grundschulen im Auge zu behalten, geht Dangschat davon aus, dass der Schulstandort Traunwalchen über eine Zweizügigkeit nicht hinausgehen werde. Weiter teilte er mit, dass die Räume schon jetzt keine Schulräume mehr seien und die Musikschule, die seit drei Jahren im Untergeschoss der Schule beheimatet sei, auch keine zusätzlichen Räume benötige. Beide Stockwerke seien soweit hergerichtet und könnten in Eigenregie von den Vereinen entsprechend gestaltet werden, erklärte er auf Nachfrage von Christian Stoib (SPD). Eine Aussage, welche Vereine letztendlich zum Zug kommen und was die Aufteilung der Räume betrifft wurde noch nicht getroffen. 2. Bürgermeister Johannes Danner (Bürgerliste) regte an, das Vorhaben zeitnah umzusetzen. »Die Vereine sind schon so lange auf der Suche. Wir sollten schon versuchen, es noch vor dem Winter hinzukriegen«, so Danner.
Auch Stephan Mirbeth (Bayernpartei) appellierte daran, das Vorhaben zu unterstützen: »Die Vereine machen viel für die Stadt«.
ga