Ritter verzichtete auf sein Stadtratsmandat im neuen Gremium. »Ich gehe erhobenen Hauptes raus und werde die Arbeit des Stadtrats wohlwollend weiter beobachten«, sagte er bei seiner Abschiedsrede in seiner letzten Stadtratssitzung, die aufgrund der Corona-Krise in den k1-Saal verlegt worden war und damit zum ersten Mal außerhalb des Rathauses stattfand. Durch eine großzügige Sitzordnung konnte der gebotene Abstand zwischen den 30 Stadträten und der Verwaltung beispielhaft eingehalten werden.
Er sei stolz auf das Erreichte, stolz auf die Traunreuter Bürger, den Rettungs- und Sicherheitsdienst sowie alle Ehrenamtliche und nicht zuletzt auf die Verwaltung, sagte Ritter.
Rückblickend erinnerte er an die zahlreichen Maßnahmen in allen drei Ortsteilen, die in seine sechsjährige Amtszeit fielen: an Projekte vom Kreisverkehrsbau in Matzing über große Straßenmaßnahmen bis hin zur noch laufenden Sanierung des Franz-Haberlander-Freibads in Traunreut. Die Flüchtlingswelle habe ihn in seiner Amtszeit ebenso begleitet wie die Corona-Krise. Bei allem Tun und Handeln habe die Stadt stets einen strengen Blick auf die Finanzen geworfen, betonte Ritter. Richtig stolz sei er darauf, dass die Stadt Traunreut immer noch 24 Millionen Euro auf der hohen Kante habe.
Sein Nachfolger, Hans-Peter Dangschat, bedankte sich im Namen des gesamten Stadtratsgremiums bei dem aus dem Amt scheidenden Stadtoberhaupt für die geleistete Arbeit und überreichte ihm eine Ehrenurkunde. Seinen Dank richtete der neue Bürgermeister auch an den Sitzungsdienst und an die ausgeschiedenen Stadträtinnen und Stadträte, die ebenfalls mit einer Ehrenurkunde aus dem Gremium verabschiedet wurden.
Ausgeschieden sind die Vertreter der SPD, Günther Dzial, Ernst Ziegler und Herbert Kusstatscher, Gabriele Liebetruth und Reinhard Winkler (Bürgerliste), Rosl Hübner, Georg Grafet-stätter, Christian Gerer (CSU), Konrad Blank, Thomas Danzer (FW) und Gretl Gineiger (Grüne).
Auch als langjähriger Vertreter des Arbeitskreises Verkehr wandte sich Günther Dzial vor allem an die neugewählten Stadträte mit der Bitte, ein Augenmerk auf die Innenstadtverdichtung und den damit verbundenen Verkehr zu legen: »Verdichtung ja, aber mit Augenmaß.« Auch der Kontakt zu den Firmen müsse zwingend aufrechterhalten werden. Zudem appellierte er an eine maßvolle Entwicklung der Außenbereiche Traunwalchen, Stein an der Traun und Pierling. Auf den Plänen sei vieles möglich und logisch. In der Realität sehe aber vieles anders aus, sagte Dzial. Besichtigungen und Gespräche vor einer Entscheidung seien hier ein wichtiges Instrument.
Sich nach so langer Zeit aus dem Gremium zu verabschieden, in dem sich verständlicherweise nicht immer alle lieb gehabt hätten und es mitunter manchmal sehr lebhaft zugegangen sei, falle ihm nicht ganz leicht: »Es tut mir schon ein bisserl weh, dass ich geh'n muss.« Mit 30 Jahren im Gremium war Dzial neben Ernst Ziegler der dienstälteste Stadtrat. ga