Im Fokus standen dabei Verkehrsthemen, wie die Neukalibrierung der Ampelanlagen und die Sicherung der Bahnübergänge.
Gorzel kritisierte, dass sich in Sachen Neukalibrierung der Ampelanlage nichts vorangehe, und ließ auch die Aussage der Verwaltung nicht gelten, dass für diese Maßnahme das Staatliche Bauamt Traunstein zuständig und mit der Umsetzung noch heuer zu rechnen sei. »Es kann doch nicht sein, dass nach anderthalb Jahren nichts passiert ist und immer gesagt wird, dass das Staatliche Bauamt Traunstein zuständig ist«, wetterte Gorzel sichtlich verärgert.
Er hatte bereits vor über eineinhalb Jahren erstmals moniert, dass durch die Neu-, Auf- und Umrüstung der Ampelanlagen, vor allem bei der Kreuzung Münchner-Straße/Werner-von-Siemens-Straße und auch an der Ampel bei der Ausfahrt der Firma Heidenhain unglaublich lange Wartezeiten entstünden und der Verkehrsfluss erheblich schlechter als zuvor laufe. Deshalb beantragte er eine genaue Überprüfung der Neukalibrierung der gesamten Lichtzeichenanlagen im gesamten Stadtgebiet. Außerdem forderte er, die unglückliche Linksabbieger-Ampel an der Kreuzung Münchner-Straße/Werner-von-Siemens-Straße aus Richtung BSH kommend wegfallen zu lassen. »Wenn es gut geht, schaffen es höchstens drei Autos, bevor die Ampel wieder auf Rot umschaltet.«
Ein weiteres Problem in diesem Bereich tritt durch den Bahnschienenverkehr auf. So bald ein Güterzug die Ampelanlage überqueren möchte, muss der Verkehr angehalten und der Bahnübergang gesichert werden. Die Tatsache, dass die Ampelanlage auch oft ausfalle, habe auch die Polizei schon mehrfach moniert, räumte Gorzel gegenüber dem Traunsteiner Tagblatt ein. Er sei auch schon mehrfach von Eltern darauf angesprochen worden, dass sie ihre Kinder nicht mehr alleine über die Kreuzung gehen lassen. Dass trotz der vom Stadtrat beschlossenen und zwischenzeitlich vorliegenden Gutachten und Verkehrszählungen eine Neukalibrierung bis heute noch nicht umgesetzt wurde, könne er nicht nachvollziehen. »Das ist höchst ärgerlich und unverständlich.«
Massive Kritik übte Gorzel auch daran, dass seitens der Stadt Traunreut und der Bahn bislang keine Aussagen über Maßnahmen getroffen worden seien, die den Bahnübergang bei der Traunpassage, bei dem kürzlich ein zwölfjähriger Schüler gestorben war, sicherer machen. Der Bitte des Verkehrsreferenten um eine detaillierte Aufklärung des tragischen Unfalls, konnte die Stadtverwaltung nicht nachkommen. Eine detaillierte Aufklärung, die nach Ansicht von Bürgerlistenchef Sepp Winkler hilfreich wäre, um als Stadt aktiv zu werden, könne nur durch die Polizei oder Staatsanwaltschaft erfolgen. »Die Stadt Traunreut führt keine Ermittlungen und Untersuchungen durch«, erklärte die Verwaltung.
»Damit nie mehr was passieren kann, muss ich den Bahnübergang schließen«, räumte Bürgermeister Ritter dazu ein. Nach Ansicht von Ernst Ziegler (SPD) wäre eine Schließung der schlechtere Weg. Vielmehr sollten Überlegungen bezüglich einer zusätzlichen Lichtzeichenanlage getroffen werden. Um sicherzustellen, dass alles »up to date« ist, forderte Gorzel auch eine zeitnahe Verkehrsschau an allen städtischen Bahnübergängen mit Vertretern der Bahn, der Polizei und des Staatlichen Bauamts Traunstein. ga