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Freibäder, wie das Franz-Haberlander-Freibad Traunreut, lassen sich in der Regel nicht gewinnbringend betreiben. Die Stadt Traunreut musste im vergangenen Jahr ein Defizit von über 940 000 Euro ausgleichen. (Archivbild: Rasch)

Ergebnisse besser als im Vorjahr: Werkausschuss nimmt Geschäftsbericht 2021 der Stadtwerke zur Kenntnis

Traunreut – Der Werkausschuss des Traunreuter Stadtrats hat in einer öffentlichen Sitzung den Geschäftsbericht 2021 der Stadtwerke und das Ergebnis der Jahresabschlussprüfung zur Kenntnis genommen. Ein Beschluss durch den Stadtrat erfolgt erst nach der örtlichen Rechnungsprüfung.


Nach Angaben der Stadtwerke fielen die Ergebnisse in 2021 noch besser aus als im Jahr zuvor. Wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist, wurden in den Sparten Wasserversorgung, Fernwärmeversorgung und Abwasserentsorgung Gewinne von rund einer Million Euro erzielt: Die Wasserversorgung schlug mit einem Gewinn von 455.000 Euro zu Buche, die Fernwärmeversorgung mit 191.000 Euro und die Abwasserentsorgung mit 374.000 Euro. Defizitär sind das Hallenbad und die Turnhalle, das Freibad und das Stromnetz. Hallenbad mit Turnhalle weist ein Minus von 372.000 Euro auf, das Freibad 941.000 Euro und das Stromnetz 3000 Euro.

Unterm Strich schließt der Jahresabschluss mit einem Minus von 408.000 Euro. Die Stadtwerke weisen aber darauf hin, dass die defizitär betriebenen Einrichtungen Freibad, Hallenbad und Turnhalle im Januar 2017 von der Stadt Traunreut auf die Stadtwerke übertragen worden seien und die Stadt das Defizit ausgleiche. Weiter heißt es, dass das Ergebnis der Sparte Stromnetz sich im Wesentlichen aus dem Personalaufwand für die kaufmännische Betriebsführung und Geschäftsführung einerseits und dem Aufwandsersatz für die beiden Tätigkeiten andererseits zusammensetzt. Die Ausschüttung des Jahresergebnisses der Stromnetz-Gesellschaft schlage sich in den Finanzerträgen der Stadtwerke nieder.

Das Investitionsvolumen aller sechs Betriebszweige liegt bei 1,3 Millionen Euro. In die Wasserversorgung wurden 645.000 Euro investiert, in die Fernwärme 195.000 Euro, in die Abwasserentsorgung 387.000 Euro, in das Freibad 38.000 Euro sowie in das Hallenbad 1000 Euro.

Von den insgesamt 5,8 Millionen Euro Schulden zum Jahresende 2020 wurden in 2021 knapp 686.000 Euro getilgt. Somit bewegt sich der Schuldenstand Ende 2021 bei 5,1 Millionen Euro.

Auf die Fragen der Stadträte Martin Czepan (Grüne) und Sepp Winkler (Bürgerliste), ob man die Besteuerung der Stadtwerke nicht vermeiden könne und man an der Herstellung des steuerlichen Querverbunds nach Ablehnung durch das Finanzamt Traunstein weiter dran bleibe, teilte Petra Meyer von den Stadtwerken mit, dass der steuerliche Querverbund deshalb abgelehnt worden sei, weil die Stadtwerke derzeit die Voraussetzungen nicht erfüllen. Sobald sich dies ändere – sei es auf Gesetzesseite oder auf Seite der Stadtwerke – würden die Stadtwerke dieses Thema selbstverständlich wieder aufgreifen, sagte Meyer. Weiter informierte sie darüber, dass 2021 das zu versteuernde Einkommen überplanmäßig hoch sei, was vor allem auf fehlende Investitionen in den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 und den daraus resultierenden, fehlenden Abschreibungen zurückzuführen sei.

Dazu komme, dass infolge einer Betriebsprüfung zusätzliche Erträge zu verbuchen waren. Sollte 2022 infolge drastisch gestiegener Energiekosten ein Verlust bei den Versorgungsbetrieben der Stadtwerke entstehen, könnten Verluste zurückgetragen und gezahlte Steuern zurückgeholt werden.

ga

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