Auch am Neujahrstag, an dem die Spuren der Nacht zum Großteil bereits verschwunden waren, schwärmten viele mit Kind und Kegel aus und genossen die frühlingshaften Temperaturen: ob zu Fuß – teilweise sogar in Shorts – oder mit dem Fahrrad. Auf der Suche nach einem Café wurden sie jedoch nicht fündig: In der Innenstadt hatte keines der Straßencafés geöffnet. »Schade eigentlich«, meinte eine Passantin.
Bei einer Umfrage des Traunsteiner Tagblatts an Neujahr rückten die üblichen Vorsätze wie etwa mit dem Rauchen aufzuhören, einige Kilos loszuwerden, mehr Sport zu treiben oder ihre Laster beizubehalten, in den Hintergrund. Vor allem die Wünsche und Hoffnungen sind es, die die Traunreuter bewegen. »Gesund bleiben, alles andere ist unwichtig. Und das mit den Vorsätzen klappt sowieso nicht«, räumte Hertha Brüggemann ein. Wenn überhaupt, sei dafür auch unterm Jahr genügend Zeit, ergänzte ihre Schwiegertochter, die mit der Familie aus Mannheim zu Besuch in Traunreut war.
»Wir haben keine Vorsätze. Alles ist gut, so wie es ist«, erklärten Martina und Rajmund. Das aus Ungarn stammende junge Paar lebt seit sechs Jahren in Traunreut, und das sehr gerne: »Das Leben ist gut in Traunreut.«

Rundum zufrieden mit ihrem Leben sind auch Renate und Herbert Schimandl. Die beiden sind überzeugte Zeugen Jehovas und haben deshalb auch nicht Silvester gefeiert. Insofern war bei dem Ehepaar auch keine Katerstimmung erkennbar. »Uns geht es verhältnismäßig gut und einen Neustart können wir auch während des Jahres machen«, sagte Herbert Schimandl. »Ich bin rundum zufrieden und glücklich«, so seine Ehefrau. Falten vom Lachen zu bekommen und nicht vom Weinen, wünscht sich Hermann Gering und Frieden auf der Welt Roland Neupert. »Ich wünsche mir vor allem, dass die Menschen auf der ganzen Welt endlich vernünftiger werden«, betonte Neupert.
ga