Das Kinderkulturformat hat inzwischen einen festen Platz im k1-Programm. Es richtet sich an das ganz junge und des Lesens noch nicht mächtige Publikum. Auf der Leinwand werden Bilderbuchillustrationen zum vorgelesenen Text gezeigt. Dabei sollen Themen beleuchtet werden, die zum Nachdenken bringen, und die Gesprächsstoff zwischen Groß und Klein liefern können. Im Rahmen des Chiemgauer Lesefests »Leseglück« durften sich die Leser von morgen über das kindgerechte Vorlesen zweier kunstvoll illustriertes Bilderbücher freuen: »Poff und Elmar« von Espen Dekko und Mari Kanstad Johnsen sowie »Wilbert, wo bist du?« von Bárður Oskarsson. Als zwei »Gestalten« die Bühne betraten und allerlei slapstickartigen »Unfug« trieben, wurden die Kinderaugen groß – je ernster sich die Mimen dabei gaben, umso lustiger war's. Mit diesem kurzen Vorspiel war schnell die Aufmerksamkeit der Kinder geweckt. Die Schnuller fielen aus den Mündern und die älteren Kinder rutschten neugierig Richtung Stuhlkante. Der Vorleser Schmitz und sein musikalischer Begleiter Pfeiffer saßen im Halbdunkel auf der Bühne, während aus der Technik die passenden Bildseiten zum Text auf die Leinwand projiziert wurden.
Um Freundschaft, Abschied und Erinnerung geht es im Kinderbuch »Poff und Elmar«: Die Zeit des Rennens und Jagens des schlappohrigen Rüden Poff ist vorbei. Seine Pfoten sind schwer geworden – er ist alt. Am liebsten liegt er rum, schläft und träumt. Seinen kindlichen Menschfreund Elmar liebt er so sehr, dass er sich ihm zum Gefallen ab und an zu einem gemeinsamen Spaziergang überreden lässt. Eines Tages schläft er für immer ein, so die Geschichte. Ein Mädchen aus dem Publikum flüsterte ihrer Mama ins Ohr: »Jetzt ist er gestorben.«, und bekommt prompt zur Antwort: »Kann passieren«.
Die zweite Geschichte fokussiert in comicartigen Illustrationen das Suchen und Finden, Freundschaft und vor allem die Fantasie: Eine kleine Ratte und ihr Freund Wilbert spielen Verstecken. Ein Krokodil mag mitmachen. Wie sich herausstellt, ist Wilbert deutlich größer als gedacht. Trotzdem sieht das Krokodil vor lauter Bäumen den Wilbert nicht. Die Ratte hat bessere Ohren, einen schärfern Blick – das Krokodil hingegen schärferen Humor und Zähne, die es gottlob nicht einsetzt.
Einer der jungen Besucher war der siebenjährige Xaver Senner. Zum zweiten Mal kam er in den Genuss des Kinderprogramms im k1. Xaver stellte Fragen und bekam Antworten: Welches sind die Aufgaben der k1-Chefin? Was passiert, wenn der Bühnentechniker versehentlich den falschen Knopf drückt? Besonders interessant fand er, dass er, wie auch all die anderen Kinder, nach der Vorstellung zu den Künstlern auf die Bühne dürfte. Dort konnten die Kinder alles genau in Augenschein nehmen und wurden über »geheimes und manchmal etwas unheimliches Theaterwissen« aufgeklärt. Bühnentechniker Markus Ströbele stand Frage und Antwort und ließ den literatur- und theaterinteressierten Xaver auf dem Technikerstuhl Platz nehmen. Die Geschichten und ihre so ideenreichen Vertonungen, alles Eigenkompositionen, haben ihm sehr gut gefallen, sagte er.
Wer den Leseglück-Termin für Kinder ab drei Jahren verpasst hat, der hat am Freitag um 10 Uhr und am Samstag um 11 Uhr noch einmal die Chance, das Bilderbuchkino im k1 zu genießen. Tickets und Reservierungen unter Telefon 08669/85 74 44.
bene