Der bisherige stellvertretende Kommandant, Günther Dorfhuber, sowie Jugendwart Horst Jackel, hatten ebenfalls ihre Posten zur Verfügung gestellt. Neuer Jugendwart ist Dominik Kroiher; Jackel steht ihm aber als Stellvertreter zur Seite. Darüber wurden die Mitglieder in der Jahreshauptversammlung im Pfarrheim Traunwalchen informiert.
Im Berichtsjahr 2019 hatte die Wehr 31 Einsätze zu verzeichnen. Darunter elf technische Hilfeleistungen und fünf Brände. Der neue Kommandant Besuch erinnerte an den Großbrand im ersten Stock einer Doppelhaushälfte in Traunreut am 18. Dezember, bei dem zwei Personen ums Leben gekommen sind. Beim Eintreffen der Wehr habe die Wohnung bereits in Vollbrand gestanden und die Einsatzkräfte hätten den Bewohnern leider nicht mehr helfen können.
Dieser Einsatz sei für alle Einsatzkräfte und vor allem für die Atemschutzträger sehr kräftezehrend gewesen, sagte der Kommandant. Auch Bürgermeister Klaus Ritter, der in der Brandnacht vor Ort gewesen ist, lobte den Einsatz der Rettungskräfte: »Es war überragend und überwältigend, was ihr alle geleistet habt«, so Ritter.
Belastend war für die Feuerwehrler auch ein schwerer Verkehrsunfall zwischen einer Pkw-Lenkerin und einem Motorradfahrer im Juni bei Zweckham. Sowohl der 44-jährigen Autofahrerin als auch dem 24-jährigen Motorradfahrer konnte nicht mehr geholfen werden, sagte der Kommandant. Beide seien noch an der Unfallstelle verstorben. Eine 85-jährige Beifahrerin wurde bei dem »Horror-Crash« schwer verletzt.
Auch das Schneechaos vor rund einem Jahr stellte die Floriansjünger vor eine große Herausforderung. Die Traunwalchner waren vor allem an der Carl-Orff-Schule im Einsatz, um die Dächer der Schulgebäude vom Schnee zu befreien. Wegen der Bauweise der Schule und den Anbauten sei die Räumaktion auch nicht ungefährlich gewesen. Besuch erwähnte auch, dass sich bei Starkregen die Einsätze in Zweckham immer mehr häufen. Die Ortsdurchfahrt sei dann überflutet und es bestehe die Gefahr, dass das Wasser in die angrenzenden Gebäude dringe.
Weiter teilte der Kommandant mit, dass zwei Feuerwehrfrauen und ein Feuerwehrmann aus dem aktiven Dienst ausgetreten sind. Aktuell verfügt die Wehr über 47 Männer und sieben Frauen. Unter den insgesamt 54 Aktiven, die 34 Übungen und Ausbildungen absolviert haben, sind 24 Atemschutzträger. Insgesamt brachte es die Wehr auf 2710 Einsatz- und Dienststunden.
Besuch betonte auch, dass mittelfristig eine Lösung der beengten Platzverhältnisse in dem erst im Juli 2018 neu bezogenen Feuerwehrhaus in Oderberg gefunden werden muss. Im Gerätehaus gehe leider viel Platz verloren, zumal die ursprüngliche Werkstatt jetzt als Umkleide dienen müsse und in der Halle zusätzliche Spinde für die sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung stünden, sagte Besuch. Er werde deshalb in naher Zukunft in der Stadtverwaltung »aufschlagen«, um dieses Platzproblem anzugehen. Überlegt werden müsse auch, wie in naher Zukunft der Ölschaden-Anhänger, Baujahr 1966, ersetzt werden könne.
Auf über 570 Stunden brachte es auch die Jugendfeuerwehr. Horst Jackel lobte die Antrittsstärke der achtköpfigen Jugendgruppe, die bei 86 Prozent gelegen habe. Neben Übungen, Schulungen und Lehrgängen wurden für den Nachwuchs eine Übernachtungsübung durchgeführt und ein Ausflug organisiert. Ein fester Termin an Weihnachten ist auch die Abholung des Friedenslichts in Tittmoning.
Reges Vereinsleben
Auch auf Vereinsbasis haben die Kameraden nach Angaben des Vorsitzenden Manfred Heisler einiges auf die Beine gestellt. In Eigenleistung wurde das Vereinsstüberl ausgebaut und bei der ersten Oderberger Gewerbeschau durften die Besucher eine Runde mit dem Feuerwehrauto drehen. Ausflüge, ein Schafkopfturnier, die Beteiligung am Dorfschießen und an kirchlichen Festen gehören ebenso zu den festen Terminen, wie das Weinfest in der Talmühle. Nach Angaben des Vorsitzenden wurde beim Weinfest mit 500 Gästen friedlich gefeiert.
Die Kosten für den Ausbau des Florianstüberls machten sich nach Angaben von Kassiers Florian Sedler in der Vereinskasse bemerkbar. Die Ausgaben seien aber gut angelegt, zumal den Kameraden, die dafür viele freiwillige Arbeitsstunden aufgewandt hätten, jetzt ein gemütlicher Aufenthaltsraum zur Verfügung stehe.
Um die Vorstandschaft zukunftsfähiger aufzustellen, wurde der Versammlung vorgeschlagen, anstatt eines bisherigen stellvertretenden Schriftführers zwei Beisitzer in die Vorstandschaft zu berufen. Dieser Vorschlag wurde einstimmig mitgetragen.
Als Vertreter der Kreisbrandinspektion Traunstein bescheinigte Kreisbrandinspektor Martin Schupfner den Traunwalchnern einen guten Ausbildungsstand und lobte die Jugendarbeit. Er forderte die Führungskräfte auch auf, sich im Rahmen eines »Tag der offenen Tür« am landkreisweiten Jugendtag am 21. März zu beteiligen.
Ernennungen und Ehrungen
Bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr gab es auch Ehrungen und Ernennungen: Zum Feuerwehrmann wurden Patrick Huber, Korbinian Kiefersbeck, Werner Janotta und Christian Weiß ernannt und zum Hauptfeuerwehrmann Andreas Pollak, Michael Öttl, Dominik Kroiher und Sebastian Kiefersbeck. Manfred Heisler wurde zum Oberlöschmeister bestellt und Stefan Helmel zum Brandmeister.
Für zehn Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurden Florian Lieb und Stephanie Siglreitmaier geehrt und für 20-jährigen aktiven Dienst überreichte Bürgermeister Klaus Ritter das Feuerwehrabzeichen in Gold an Manfred Heisler und Florian Walter. Eine Urkunde und Applaus gab es auch für Hans Huber aus Niedling, der seit 40 Jahren aktiven Dienst leistet und für Stefan Reiter für 25 Jahre.

Fünf Personen wurden auch für langjährige Mitgliedschaft im Verein geehrt: Seit 60 Jahren hält Alois Glück dem Verein die Treue, 40 Jahre die Stadträte Reinhold Schroll und Johann Jobst, 30 Jahre Tobias Wechselberger und 20 Jahre Raphael Hofmann.
Mit einem Geschenkkorb wurden die ehemaligen Kommandanten, Stefan Helmel und Günther Dorfhuber sowie Horst Jackel offiziell aus der Führungsebene verabschiedet. Wobei Jackel als stellvertretender Jugendwart der Wehr erhalten bleibt. ga