Die aktuelle Planung widerspricht aber einigen Festsetzungen des Bebauungsplans. Deshalb reichte die Antragstellerin, die Dr. Johannes Heidenhain GmbH, in der Traunreuter Stadtverwaltung eine Befreiung von den Festsetzungen ein. Der Antrag wurde im Bauausschuss beraten und einstimmig gebilligt. »Wir wollen eine moderne Einheit für die Entwicklungsabteilung schaffen«, erklärte Felix Welkhammer von der Firma Heidenhain, der gemeinsam mit dem Architekten das Projekt vorstellte. Mit dem Neubau des sogenannten A70-Gebäudes sollen alle Entwicklungsbereiche zusammengefasst werden. Neben Büros werden dort auch Testwerkstätten für die Grundlagenforschung einziehen. Außerdem wird es Konferenz- und Besprechungsräume geben.
Wie Welkhammer betonte, werde dabei ein großes Augenmerk auf die Gebäudeeffizienz gelegt. Zur Wärmeversorgung nutze man Erdwärmesonden. Dazu seien rund 80 Tiefenbohrungen notwendig. Durch diese Wärmetechnologie könnten 33 000 Kubikmeter Erdgas oder 65 Tonnen CO2 eingespart werden. Durch die Installierung einer PV-Anlage auf den begrünten Dächern werde die nachhaltige Energieversorgung unterstrichen. Entsprechend gestaltet werden soll auch der Außenbereich.
Durch die Finger- oder auch Kammstruktur-Architektur stelle das Erscheinungsbild keine »Klagemauer« dar, sodass es aus städtischer Sicht zu begrüßen sei, sagte Michael Mollner (LiZ). Er begrüßte auch das Energie- und Außenanlagenkonzept und erklärte, dass er mit den Änderungen mitgehen könne. Auf Anfrage von Paul Obermeier (FW) erklärte Welkhammer, dass sich die maximale Höhe den jetzigen Gebäuden des Betriebsstandorts anlehne und der Geh- und Radweg entlang der Werner-von-Siemens-Straße durch den Neubau nicht berührt werde. Weiter sagte er auf Nachfrage von Christian Stoib (SPD), dass es sich bei dem Neubau um kein Fertigungsgebäude handle. Die Mitarbeiter erreichen das neue Entwicklungsgebäude über den jetzigen Haupteingang. Stellplätze für die Mitarbeiter und Besucher sind nach Angaben der Firma in ausreichender Anzahl auf dem Firmengelände vorhanden. Aktuell werden 2412 Stellplätze vorgehalten. Benötigt würden laut Stellplatzsatzung der Stadt Traunreut 1197.
Was die Zeitschiene betrifft hieß es, dass noch im kommenden Herbst eine Bodenplatte verlegt werden soll. Mit dem Einzug sei Anfang 2026 zu rechnen. Die Verlegung der Leitungen werde in rund zwei Monaten starten.
ga