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Aus der Nähe von Landshut kam das Ehepaar Ecker mit schönen Opal-Schmuckstücken nach Pertenstein. (Foto: P. Mix)

30 Kunsthandwerker beim Markt: Vielfältiges Angebot im historischen Gewölbe des Marstalls in Pertenstein

Traunreut – Nach zwei Jahren Pause freuten sich Aussteller und Besucher, dass im historischen Gewölbe des Marstalls in Pertenstein wieder ein Kunsthandwerkermarkt stattfinden konnte. Allerdings kamen deutlich weniger Kunsthandwerker und Gäste als vor Corona.


Veranstalter Andreas Seeburger stellte fest: »Es waren und sind harte Zeiten für das Kunsthandwerk.« Heuer kamen rund 30 Aussteller, während es vor der Zwangspause immer um die 50 waren. »Es gibt nach wie vor Verunsicherte, die sich nicht trauen. Und viele sind auch weggefallen, weil sie es wirtschaftlich nicht mehr geschafft haben«, vermutet Seeburger, der selbst mit seinem Stand »Textilkunst Atelier Stidl« da war. Der Organisator von Kunsthandwerkermärkten in der Region zwischen München und Salzburg rechnet damit, dass es noch zwei bis drei Jahre dauern wird, bis man wieder dort ist, wo man vor Corona war: »Aber auf jeden Fall ist es schön, dass wieder was geht. Man merkt die Freude bei den Ausstellern und den Besuchern, das gibt Hoffnung.«

Die Monate ohne Ausstellungen nutzten Brigitte und Wolfgang Hübner aus Palling, um schöne Dinge aus Zirbenholz herzustellen. Sie seien sicher gewesen, »irgendwann geht es wieder weiter«, und hätten sich deshalb einen großen Vorrat an Ware zugelegt. Allerdings merke man schon, dass die Kaufkraft geringer geworden ist und wohl so mancher überlegt, ob er das eine oder andere wirklich braucht. Nichtsdestotrotz hatte das Paar Spaß: »Man kommt wieder unter Leute und nimmt schöne Eindrücke mit.«

Zum ersten Mal in Pertenstein war Romana Hiller aus Kircbichl in Österreich, die Perlenschmuckdesign in verschiedensten Techniken anbot. Sie war vom tollen Ambiente begeistert und freute sich über reges Interesse an ihrer Kunst.

Ulrike Plettenberg und ihr Mann aus Fridolfing zeigten Flechtarbeiten an alten Stühlen. Zwischen zehn und 20 Stunden brauchen sie für einen Stuhl. Was für Ulrike Plettenberg als Hobby begann, mit dem sie neben der Kindererziehung ein wenig Geld dazuverdienen konnte, hat inzwischen auch ihren Mann angesteckt. Für die Sitzflächen wird feinstes Rattan verwendet, das es nur in Indonesien gibt. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten könne es allerdings sein, dass sie bald kein Material mehr haben. Und Plastik als Ersatz kommt für die beiden auf keinen Fall in Frage.

Aus der Nähe von Landshut kam das Ehepaar Ecker nach Pertenstein mit Schmuck aus Opal. Während der Mann die Edelsteine schleift, entwirft und fertigt sie Ringe, Ketten und Anhänger. Auch die beiden haben in den letzten zwei Jahren fleißig produziert, um jetzt eine reiche Auswahl bieten zu können. »Ich liebe die Arbeit mit Opal, man kann herrlich dabei entspannen«, erklärte Ingrid Ecker.

Das Angebot des Markes war vielfältig, es gab Textilkunst, Bronzeplastiken, Goldschmiedearbeiten, Holzarbeiten, gedrechselte Stifte, Scherenschnitte, Malerei, Keramik, Leder, Glaskunst und mehr. Nach dem Bummel durch die Stände konnte man sich noch bei musikalischer Untermalung mit Kaffee, Kuchen sowie kleinen Speisen stärken.

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