So sucht sie Lösungen, um für die ILE in Entwicklungsländern lokale Projekte zu globalen Fragen im Sinne des von den Vereinten Nationen beschlossenen Aktionsplans »Agenda 2030« zu entwickeln. Ihr Büro ist in den Räumen der ILE in Kirchanschöring. Aus fördertechnischen Gründen muss die Förderung der Personalstelle über die Gemeinde Kirchanschöring abgewickelt und vorfinanziert werden. Der verbleibende Eigenanteil der ILE-Kommunen wird nach einem Kostenschlüssel unter den Gemeinden aufgeteilt. Dafür wurde die Zweckvereinbarung erstellt, um die Umsatzsteuer nach Paragraf 2b umgehen zu können.
Hintergrund des gemeinsamen Vorgehens ist, dass viele Kommunen erkannt haben, dass sie politische und globale Verantwortung übernehmen können, indem sie nachhaltig einkaufen und so die Ziele des fairen Handels unterstützen. Damit leisten Städte, Gemeinden und Landkreise einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 und nehmen zudem eine wichtige Vorbildfunktion ein für Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Bei alledem unterstützt die Servicestelle »Kommunen in der Einen Welt (SKEW)« auch die Zukunftsregion Rupertiwinkel im Bereich »Fairer Handel und Faire Beschaffung« bestmöglich.
Die »Engagement Global gGmbH« übernimmt im Rahmen des »Servicestelle Kommunen in der Einen Welt-Programm« mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 90 Prozent der Kosten für diese Personalstelle. Die ILE-Zukunftsregion kann zudem neue Initiativen anstoßen und damit einen Teil zur Umsetzung der Agenda 2030 beitragen.
Die ILE Zukunftsregion Rupertiwinkel möchte über dieses Programm ihre drei Unterziele realisieren: Zum Ersten will die Region den Zusammenschluss ihrer Kommunen (Waging am See, Taching am See, Wonneberg, Petting, Kirchanschöring, Fridolfing und Tittmoning) als »Fairtrade Region« auszeichnen lassen, um das Bewusstsein für den fairen Handel unter dem Motto »Global denken, lokal Handeln« zu erhöhen.
Zum Zweiten soll die öffentliche Beschaffung von Materialien für die Verwaltung durch eine digitale, interkommunale und nachhaltige Beschaffungsplattform effizienter werden. Dazu lässt man vom Technologiecampus Grafenau der TU Deggendorf im Rahmen des Projekts »Digitales Alpendorf« und in Zusammenarbeit mit externen Experten eine Online-Plattform einrichten, auf der umweltverträgliche Produkte aus nachhaltiger Produktion bestellt werden können. Zudem soll dazu ein Leitfaden herausgegeben werden mit Kriterien, die die Verwaltungsmitarbeiter bei der Beschaffung von öko-fairen Materialien beachten sollen.
Das dritte Unterziel ist eine Entwicklungspartnerschaft mit einer Kommune im Globalen Süden. Hierbei wird auf Augenhöhe eine Zusammenarbeit angestrebt, die die Fluchtursachen mindern und die Auswirkungen des Klimawandels schmälern sollen.
ca