Sie kommt seit 50 Jahren auf den Tachinger Campingplatz. Nicht nur die Landschaft, auch die familiäre Atmosphäre auf dem Platz und das bodenständige Leben im Campingmobil haben es ihr angetan.
Am Kaffeetisch im Vor-Vorzelt des Campingmobils bedankten sich sowohl Eva Bernauer von der Tourist-Info Waging, als auch Wolfgang Weiss, Campingwart auf dem Campingplatz in Taching am See mit Geschenken bei der treuen Urlauberin. Weiss freute sich, »der liebenswürdigen Dame« im Namen der Gemeinde Taching am See einen Präsentkorb mit Spezialitäten aus der Region samt Urkunde und Anstecknadel überreichen zu dürfen. Auch gratulierte er ihr zu ihrem 82. Geburtstag, den sie kurz zuvor gefeiert hatte.
Den guten Wünschen schloss sich Eva Bernauer an, die einen großen Regenschirm mit dem Logo der Tourismusregion »Waginger See« als Zeichen des Dankes und der Wertschätzung überreichte. Auch sie würdigte die Treue der 82-Jährigen, die seit einem halben Jahrhundert fast jeden Sommer mehrere Wochen in Taching verbringt. »Seit ich in Rente bin, bleibe ich meist vier Wochen auf dem Campingplatz«, sagte Anna Kirchinger. »In den ersten Jahren unseres Aufenthalts in Taching übernachteten wir noch im Zelt«, erzählt sie. Anfangs sei ihre Familie immer zusammen mit ihrer Schwester Frieda Baumgartner und deren Familie nach Taching gefahren. Oft waren auch noch andere Freunde und Verwandte aus ihrer Heimatstadt Dingolfing mit dabei. Es sei immer wunderbar gewesen. Mit dabei waren auch ihre beiden Töchter Birgit und Antonie.
Die beiden saßen nun mit am Kaffeetisch im Vorzelt, in ihrem gemütlichen Freiluftwohnzimmer, und schwelgten wie ihre Mutter in Erinnerung. »Seinerzeit gab es hier noch einen Minigolfplatz und einen Kicker.« Später sei auch das Kneippbecken auf dem Platz, in dem sie in den ersten Jahren noch ihre Getränke kühlten, verschwunden. Daran erinnern sich die drei Frauen noch ebenso gerne wie an das Tretbootfahren oder die Minigolf- und Kickerturniere, die sie zusammen mit den vielen Freunden, die sie auf dem Platz kennengelernt haben, austrugen.
Auf die Frage, was sie am Campen so schätze, meint Anna Kirchinger: »Camping macht unabhängig und flexibel.« Hier gebe es – anders als bei einem Aufenthalt im Hotel – keine Vorgaben bezüglich der Essenszeiten. Und man könne sich selber versorgen, was oft auch viel günstiger sei. Dabei zeigte die 82-Jährige auf ihr Vorzelt am Campingmobil, in dem eine gut ausgestattete Küche untergebracht ist. Auch die Lage des Campingplatzes und des eigenen Platzes – immer der gleiche – hält sie für ideal. »Sie liegen direkt am See, das spart lange Wege zu Fuß.« Außerdem sei Taching ein perfekter Ausgangspunkt für Wanderungen, Fahrradtouren und Spaziergänge.
»Natürlich habe ich auch mit sehr vielen anderen Campingurlaubern Bekanntschaft geschlossen«, sagt sie und holt einen dicken Ordner hervor, in dem Fotos von gemeinsamen Erlebnissen abgeheftet sind. »Den hat mein verstorbener Mann Ludwig einst angelegt.« Der Ordner enthält aber auch vieles mehr: alte Rechnungen zum Beispiel, Eintrittskarten, Kletterkarten, auch Wetterkarten oder eine Liste mit Spitznamen von Campern aus dem Bekanntenkreis der Kirchingers.
Die Sammlung ist eine persönliche Erinnerung an ihr Urlaubsidyll. »Darin blättere ich immer wieder sehr gerne«, räumt Anna Kirchinger ein und betont zugleich die auch heute noch gute Nachbarschaft auf dem Platz. Eva Bernauer und Wolfgang Weiss wünschten ihr noch viele weitere schöne Erinnerungen und hoffen, sie noch viele Male als Gast begrüßen zu dürfen. fb