»Es ist sehr erfreulich, dass der Überschuss im Verwaltungshaushalt stark über den Erwartungen lag«, sagte Kraus, als er die Jahresrechnung des Vorjahrs in Form eines Rechenschaftsberichts im Gemeinderat präsentierte. Damit verbunden war die Bitte an die Mitglieder des örtlichen Rechnungsprüfungsausschusses, die Prüfung zeitnah vorzunehmen, damit die Jahresrechnung noch vor dem Aufstellen des Haushalts für 2023 festgestellt werden kann.
Verwaltungshaushalt bei 4,4 Millionen Euro
Das Rechnungsergebnis im Verwaltungshaushalt 2021 bezifferte Kraus mit knapp 4,4 Millionen Euro. Damit liege es rund 155.000 Euro über den Ansatzerwartungen. Bei den Steuereinnahmen verzeichne man ein Plus von rund 305.000 Euro. »Einen maßgeblichen Anteil daran hatten die überplanmäßigen Mehreinnahmen von rund 217.000 Euro aus der Einkommenssteuerbeteiligung.« Bei den Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb gab es ein Minus von rund 141.000 Euro. Auch die sonstigen Finanzeinnahmen lagen mit gut 8200 Euro unter den Erwartungen. Die Pflichtzuführung, die in Taching bei rund 123.000 Euro hätte liegen müssen, wurde mit den 626.000 Euro deutlich überschritten.
Laut Kämmerer gab es größere Differenzen zwischen Ansatz und Ergebnis bei der Abwicklung des Vermögenshaushalts. Dessen Planvolumen betrug knapp 4,3 Millionen Euro, während das Ergebnis aber nur bei circa 1,2 Millionen Euro lag. »Die Abweichung von fast 3,1 Millionen Euro ist damit zu begründen, dass 2021 einige Investitionen nicht wie geplant umgesetzt oder noch nicht abgerechnet werden konnten.« Für die Erweiterung der neuen Kinderbetreuungseinrichtung in Tengling seien Mittel von 1,15 Millionen Euro bereitgestellt worden. Ausgegeben habe man aber nur etwa 139.000 Euro. Zudem seien für Straßenbaumaßnahmen und den Kanalbau der Ortsdurchfahrt Tengling rund 1,12 Millionen Euro eingestellt gewesen.
Ausgegeben habe die Gemeinde dafür im letzten Jahr aber nur 305.000 Euro. »Somit ergibt sich schon bei den geplanten vermögenswirksamen Ausgaben für die Erweiterung der Kinderbetreuungseinrichtung und der Ortsdurchfahrt eine Differenz zwischen Ansatz und Ergebnis von gut 1,8 Millionen Euro«, erläuterte Kraus. Nachdem ein Großteil der vorgesehenen Investitionsausgaben nicht wie geplant verausgabt wurde, konnte die Gemeinde auch auf die einkalkulierte Rücklagenentnahme zur Finanzierung der Investitionsausgaben von etwa zwei Millionen Euro verzichten. Auch die eingerechneten und rechtsaufsichtlich genehmigten Kreditaufnahmen von 1.060.600 Euro musste Taching nicht in Anspruch nehmen. »Vielmehr ergab sich aus den genannten Umständen sogar eine Rücklagenzuführung von rund 233.000 Euro.
Kämmerer Kraus ließ wissen, dass nach dem Erstellen der Jahresrechnung ein Rücklagenabgleich zu erfolgen hat. Der Sollstand der allgemeinen Rücklage, die die Gemeinde zur Deckung des Vermögenshaushalts im nächsten Jahr brauche, habe einen Stand von 2,49 Millionen Euro. »Der Ist-Stand beläuft sich aber nur auf rund 1,89 Millionen Euro.«
Der Unterschied von rund 600.000 Euro erkläre sich damit, dass im Lauf des vergangenen Jahres dieser Betrag für eine Kassenbestandsverstärkung entnommen worden sei. Die Summe sei aber erst 2022 wieder zurückgeführt worden. »Am 20. Oktober 2022 notierte das Rücklagenkonto dann tatsächlich wieder 2,49 Millionen Euro.« Soll und Ist stimme nun wieder, sagte Kraus, ehe er abschließend einen Schuldenstand zum Ende des Haushaltsjahrs 2021 von rund 516.000 Euro nannte.
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