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Bürger erwarten ein kommunales Konzept zur Unterbringung und Integration von Flüchtlingen

Taching am See – Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der dadurch ausgelösten Fluchtbewegung sowie dem Umstand, dass derzeit auch wieder viele Menschen aus anderen Regionen der Welt in den Freistaat kommen, nimmt der Landkreis Traunstein weitere geflüchtete Menschen aus verschiedenen Ländern auf.


Am Ende der jüngsten Tachinger Gemeinderatssitzung gab es dazu Fragen und Anregungen von Seiten einiger Bürger, die darauf schließen lassen, dass eventuell Flüchtlinge auch im ehemaligen Senioren- und Pflegeheim St. Georg in der Tachenseestraße untergebracht werden sollen. Dem Anschein nach wird das Haus aktuell ausgeräumt, eine Nutzungsänderung ist aber noch nicht beantragt.

Die Bürger wollten von Bürgermeisterin Stefanie Lang und von den Gemeinderäten wissen, wie viele Menschen dort unterkommen sollen, woher sie kommen und wer sich um sie kümmert, wenn sie da sind. »Gibt es dazu schon ein gemeindliches Konzept?«, fragte ein besorgter Anwohner nach. Er wollte auch wissen, ob es Leute im Ort gibt, die sich dann freiwillig um diese Menschen kümmern. Er vertrat die Meinung, dass man sich als Gemeinde auf diese Situation vorbereiten und ein Konzept zur Unterbringung und Integration erstellen solle. Man dürfe die Geflüchteten nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.

Bürgermeisterin Lang bestätigte, dass das Landratsamt Traunstein derzeit dabei sei, zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten im ganzen Landkreis zu akquirieren. Im Zuge dieser Suche habe das Landratsamt auch die Gemeinde Taching informiert. »Wir wissen, dass wir, wie alle Gemeinden im Landkreis, künftig Schutzsuchende werden aufnehmen müssen. Wo, wie viele und wann steht aber noch nicht fest«, sagte sie. Die Unterbringung sei Aufgabe der Bundesregierung, die die Flüchtlinge nach dem Königsberger Schlüssel auf die Bundesländer verteile. Auch Bayern müsse ein gewisses Kontingent aufnehmen. »Die Kommunen werden informiert, haben aber kein Mitbestimmungsrecht.« Es handle sich um eine wilde Spekulation, von einer bestimmten Anzahl von Geflüchteten zu sprechen, die in Taching untergebracht werden soll. Der Gemeinde lägen keine Zahlen vor. Sobald es belastbare Informationen gebe, werde die Gemeinde die Bürger informieren. Lang rief alle, die sich in der Flüchtlingsbetreuung ehrenamtlich engagieren wollen, auf, sich bei der Verwaltungsgemeinschaft zu melden.

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