FBSD-Vorsitzender Heinz Schober freute sich, den Dialektpreis einmal an »eine von uns« zu verleihen. Der Preis gehe grundsätzlich an bekannte Persönlichkeiten, die etwas für den Dialekt geleistet haben. Und da sei Claudia Koreck ein Paradebeispiel.
Die Laudatio hielt Gustl Lex vom Verein Bairische Sprache und Mundarten. Claudia Koreck sei eine großartige Künstlerin, die ihre Liedtexte überwiegend im Chiemgauer Dialekt verfasse, weil sie sich – wie sie selbst einmal in einem Interview gesagt habe, in ihrer Muttersprache am besten ausdrücken könne. Den Erfolg habe sie nicht zuletzt ihrer tollen Ausstrahlung und Authentizität zu verdanken. Die Surbergerin sei sich selber immer treu geblieben und nie abgehoben, so der Laudator und fuhr fort mit einem Zitat vom Bayerischen Finanz- und Heimatminister Albert Für-acker: »Dialekt ist die Sprache der Heimat. Er schafft das Gefühl von Geborgenheit und Vertrautheit. Die verschiedenen bairischen Mundarten prägen regional lokale Kultur und Identität und zählen zum kulturellen Erbe Bayerns!«
Musiziert habe Claudia Koreck schon als Kind sehr gern. Mit 12 Jahren habe sie ihre ersten Liedtexte geschrieben, ging Lex auf die Vita der Musikerin ein. Mit 16 Jahren habe sie am Wettbewerb »Treffen junge Musikszene« vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Berliner Festspielen teilgenommen und sei mit dem Lied »D‘ Liab« unter den Preisträgern gewesen. Ein Jahr später noch einmal. Als sie sich nach dem Abitur am AKG in Traunstein an der Pop-Akademie in Mannheim beworben habe, sei sie – wegen der Mundart – nicht einmal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden. So sei sie nach München gegangen, habe aber schnell gemerkt, dass Uni-Hörsäale nichts für sie sind und die Musik ihr Weg ist.
Als junge Frau sei sie durch die Münchner Kleinkunstbühnen gezogen und habe namhafte Künstler kennengelernt – unter anderen Konstantin Wecker. Dieser habe ihre Begabung erkannt und sie spontan auf die Bühne geholt. Sie lernte den Musikmanager Hage Hein kennen, der sie unter Vertrag nahm. 2007 nahm sie das Album »Fliagn« auf. Es wurde ein Riesenerfolg. Der Bayerische Rundfunk wurde auf Claudia Koreck aufmerksam und so nahm die Karriere der Musikerin ihren Lauf. Seit 2007 setzt sich Koreck zudem für die »Sternstunden« des Bayerischen Rundfunks ein.
Auf die Frage einer Journalistin in einem Interview, ob Koreck denn keine Angst habe, dass ihre Songs nur von Leuten verstanden werden, die Bairisch können, habe sie selbstsicher geantwortet: »Nein, Musik kann man schließlich auch mögen, ohne dass man den Text kapiert. Wer versteht denn schon bei englischen Liedern immer den Text?«
Die Sängerin freute sich sichtlich über die Ehrung. Es sei ein besonderer Preis, da er unmittelbar aus ihrer Heimat komme. »Dialekt ist ganz was Natürliches. Den kann man auch singen«, sagte sie, griff zur Gitarre und spielte für die Gäste einige ihrer Lieder. Zum Schluss das Weihnachtslied »Ruck ma olle wieder näher zam«. Das Publikum war begeistert.
cw