Nach Absprache mit den Behörden und der ebenfalls beteiligten Nachbargemeinde Bergen können beide Verfahren im Parallelverfahren abgewickelt werden. Bürgermeister Thomas Kamm ging kurz auf die Vorgeschichte der Planungen des Zukunftskonzepts »Adelholzen 2040« ein und stellte die einzelnen Projektabschnitte noch einmal vor.
In gemeinsamen Sitzungen mit den Gemeinderäten aus Bergen und Siegsdorf und einer vorgezogenen Bürgerbeteiligung im Festsaal Bergen hatten die Alpenquellen ihr aufwendiges Zukunftskonzept bereits vorgestellt und die Expansionsschritte begründet. Wie Kamm betonte, ist die Gemeinde Siegsdorf in ihrem Bereich dabei in erster Linie mit baulichen Erweiterungen konfrontiert. Er erläuterte auch die intensive Zusammenarbeit im Vorfeld, die es ermöglichte, bei der Auswahl der nun fast ausschließlich regional angesiedelten Planungsfirmen ein gewichtiges Wort mitzureden. Aus der Fraktion »Bündnis 90 / Die Grünen« kamen einige Fragen zur Wasserentnahme, zur Abwasserentsorgung und zum zusätzlichen Flächenverbrauch, die noch nicht abschließend beantwortet werden konnten.
Dr. Christian Gerhart (BfS) wollte das Thema Wohnbedarf für die zusätzlich geplanten Arbeitsplätze im Rahmen eines städtebaulichen Vertrags geklärt wissen; ein Vorgang, der laut Verwaltung sinnvoll aber erst im Zuge der öffentlichen Beteiligung ins Verfahren eingebracht werden kann. Hubert Wolff (CSU) wollte sicherstellen, dass durch die zusätzliche Belastung der Bauverwaltung mit den aufwändigen Verfahren nicht die »kleinen Bauwerber« in den Hintergrund gedrängt werden und so länger auf ihre Bearbeitung warten müssten. Bürgermeister Kamm versicherte, dass nach Absprache mit den Alpenquellen die Planer alle geforderten Informationen erarbeiten und zur Verfügung stellen müssen, um die Bauverwaltungen der beiden Gemeinden zu entlasten.
»Brauchen wir diese Expansion eigentlich – macht sie Sinn?«, fragte sich SPD- Gemeinderat Sepp Egger und monierte vor allem die fehlende Nachhaltigkeit bei den Vertriebswegen, die ja auch künftig in erster Linie per LKW-Transporte abgewickelt werden sollen.
Mit einer Gegenstimme brachte das Gremium dann die 20. Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde Siegsdorf mit der Änderung der Nutzungsart im Bereich Bad Adelholzen auf den Weg.
Da die Alpenquellen auch Fruchtkonzentrate zur Getränkeherstellung verwenden und dabei eine »Kapazität von 300 Tonnen Fertig-Erzeugnissen je Tag« überschreiten, ist laut Bundes-Immissionsschutz-Verordnung ein Genehmigungsverfahren notwendig. Deshalb muss das »Sondergebiet Mineralwasser- und Brunnenbetrieb Bad Adelholzen« im Flächennutzungsplan in ein »Industriegebiet« umgewandelt werden. Mit der Ausarbeitung der Planungsunterlagen ist die Planungsgruppe Strasser aus Traunstein beauftragt worden.
Ebenfalls mit einer Gegenstimme wurde dann der Beschluss zur Neuaufstellung eines Bebauungsplans »Mineralwasser- und Brunnenbetrieb Adelholzen – Betriebskonzept 2040« auf den Weg gebracht. Dabei muss der Antragsteller die anfallenden Kosten übernehmen.
FK